Behörde musste nicht nur bei Urig eingreifen
Privatschulprojekte bereiten Schwyzer Bildungsdepartement und Erziehungsrat Sorgen.
JÜRG AUF DER MAUR
Kürzlich wurde bekannt, dass der Verein Urig in Seewen in einer Privatwohnung eine eigene Schule auf die Beine gestellt hatte. Eine Bewilligung durch den Kanton Schwyz lag nicht vor. Das Departement von Regierungsrat Michael Stähli griff ein und verbot die Schule.
Casa Vitura auf dem Katzenstrick im Visier Nun wird bekannt, dass das Urig-Projekt keinesfalls ein Einzelfall war. «Wir mussten nicht nur hier eingreifen. Es gibt auch andere Entwicklungen, die so nicht gehen», erklärt Stähli. Konkret geht es um drei Projekte, die ein Durchgreifen des Kantons aufgrund der gesetzlichen Regeln nötig machten.
So bei Casa Vitura, einem Privatschulprojekt, das auf dem Katzenstrick geführt wird. Die Schule hatte bereits eine Bewilligung, durch Corona hätten sich aber, so der Bildungsdirektor, interne Differenzen gezeigt.
«Der Betrieb musste eingestellt werden, weil verschiedene Verantwortliche nicht mehr mitmachen wollten», so Michael Stähli. Die Schule sei nun zwar wieder offen, das Schwyzer Bildungsdepartement wolle jetzt aber prüfen, «ob die Bedingungen gemäss Anforderungen stimmen».
Inhaltlich an Casa Vitura orientiert sich auch die «Naturschule », die eine private Gruppierung im inneren Kantonsteil lancieren wollte. Stähli: «Wir stellen erhebliche Mängel in verschiedenen Konzeptbereichen fest, welche einer Bewilligung entgegenstehen. » Der Verein Urig Schwyz wiederum hat in der Zwischenzeit den illegalen Betrieb in einem Seewener Wohnquartier eingestellt. «Falls ein Gesuch eingereicht wird, werden wir die nötigen Abklärungen sorgfältig vornehmen. »
Schwyzer Erziehungsrat stellt klare Forderungen
Nun wurde dies auch ein Thema im Erziehungsrat. Dieser forderte das Schwyzer Bildungsdepartement auf, auf die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen zu pochen. Die Entwicklung all dieser Schulen gehe in die gleiche Richtung.
«Man will die eigenen Kinder selber und frei beschulen und sich vom Staat nichts mehr vorschreiben lassen», erklärt Stähli weiter. Der Staat müsse schauen, dass die Betriebsbewilligung und die gesetzlichen Anforderungen beachtet würden.
«Wenn sich die Verantwortlichen ideologisch plötzlich anders orientieren oder sich aus ihren Funktionen zurückziehen, stehen die Schülerinnen und Schüler auf der Strasse. Das geht nicht», so Stähli.
Bildungsdirektor Michael Stähli: «Es gibt auch andere Entwicklungen, die so nicht gehen.» Foto: zvg