Die Rechnung 2021 ist zwar auch besser, aber für einen Überschuss reicht es nicht.
OBERIBERG
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12 Oberibergs Gemeinderechnung tanzt aus der Reihe
Zwar schliesst auch die Oberiberger Erfolgsrechnung deutlich besser ab als budgetiert; zu einem Überschuss wie anderswo reicht es aber nicht.
VICTOR KÄLIN
Aufgrund ausserordentlich ho-her Ausgaben budgetierte der Oberiberger Gemeinderat für das Jahr 2021 einen Fehlbetrag von 1,1 Millionen Franken. Angesichts des mit 4,7 Millionen veranschlagten Aufwands eine enorme Differenz. Ganz so schlimm ist es aber nicht gekommen.
Der Fehlbetrag beläuft sich auf 228’000 Franken Letztlich resultiert in der Erfolgsrechnung ein Aufwandüberschuss von lediglich 228’000 Franken. Diese merkliche Entlastung ist vollumfänglich auf den betrieblichen Aufwand zurückzuführen: Statt der erwarteten 4,7 Millionen musste die Gemeinde nämlich «nur» 3,6 Millionen aufwenden. Obwohl der Sach- und Betriebsaufwand massiv gesenkt werden konnte, reichte es nicht für einen Überschuss in der Rechnung. Denn auch der Ertrag blieb im Vorjahr hinter den Erwartungen zurück: Statt 3,5 Millionen Franken gabs lediglich 3,3 Millionen.
Zwar hat das Eigenkapital im vergangenen Jahr um 228’000 Franken abgenommen; dennoch beträgt es per 31. Dezember 2021 noch immer 3,4 Millionen Franken. Wie der Gemeinderat anmerkt, musste für die im Jahr 2021 noch anfallenen Baukosten Neubau Schulhaus Chilen kein weiterer Kredit aufgenommen werden; die Ausgaben konnten durch die laufenden Einnahmen gedeckt werden. Aufgrund erhaltener Investitionsbeiträge belaufen sich die Nettoinvestitionen auf minus 41’000 Franken. «Finanzielle Lage ist stabil»
Trotz des Mehraufwands beurteilt der Gemeinderat die finanzielle Lage Oberibergs «als stabil ». Selbst wenn in den nächsten Jahren die Einnahmen aus dem innerkantonalen Steuerausgleich tiefer als bisher ausfallen dürften, sollte die Gemeinde «dies mit den laufenden Einnahmen grösstenteils auffangen können», schreibt der Gemeinderat Es gibt andere Risiken
Im «Überblick zum Rechnungsjahr 2021» des Gemeinderates sind allerdings nicht nur Zahlen berücksichtigt worden. Der Gemeinderat ortet in der demografischen Entwicklung nicht nur für Oberiberg, sondern generell für das Berggebiet ein «wesentliches Risiko. Infolge Wegzug der jungen Generation und der daraus folgenden Überalterung der Bevölkerung fehlt die Grundlage für den Bestand der gesamten Infrastruktur wie Schule, Einkaufsmöglichkeiten und dergleichen ». Für Oberiberg spezifisch sei hingegen der Wegzug oder der Tod von bedeutsamen Steuerzahlern. In Oberiberg stuft man das als «ein nicht unwesentliches Risiko» ein.
Gemeindeversammlung Oberiberg, Donnerstag, 7. April, 20 Uhr, Mehrzweckhalle Moos. Nebst der Rechnung ist auch die Nutzungsplanung Oberiberg (Teilrevision Nutzungsplanung Seilbahnen) traktandiert; dies zuhanden der Abstimmung vom 15. Mai 2022.
zuhanden der Gemeindeversammlung vom 7. April.
Er merkt jedoch an, dass das Eigenkapital von 3,4 Millionen Franken nicht als «flüssige Mittel» vorhanden, sondern gebunden ist in den Sachanlagen, hauptsächlich im Neubau Schulhaus Chilen. Da längerfristig jedoch keine weiteren grossen Investitionen anstehen, erachtet der Gemeinderat diese Tatsache als nicht problematisch.