Veröffentlicht am

Die Zentralschweiz will nur noch zwei Einsatzleitzentralen der Polizei

Die Zentralschweizer Polizeidirektoren setzen auf «kooperativen Föderalismus» und möchten ihre Zentralen zusammenlegen.

JÜRG AUF DER MAUR

Was im Kanton Schwyz in groben Zügen schon mehrmals an die Öffentlichkeit kam, wurde nun offiziell vorgestellt. Die Zentralschweizer Polizeidirektoren orientierten über ihr gemeinsames Ziel, mit der «Vision 2025» eine noch engere Zusammenarbeit einzugehen.

Es dauert noch Jahre

Bis spätestens 2030 sollen die bisher fünf Einsatzleitzentralen der einzelnen Polizeikorps auf zwei reduziert werden. Das Vorhaben sei einmalig, erklärte Dimitri Moretti, der Urner Polizeidirektor und Präsident der Zentralschweizer Polizeidirektorenkonferenz, im Kaltbach in Schwyz. Sein Zuger Kollege Beat Villiger nannte das Ansinnen ein «Leuchtturm-Projekt», und für seine Nidwaldner Amtskollegin Karin Kayser-Frutschi handelt es sich um nichts weniger als um «kooperativen Föderalismus».

Geplant ist eine neue Leitzentrale für die Brünig-Achse der Kantone Luzern, Nid- und Obwalden sowie eine im Kaltbach in Schwyz für Zug und Schwyz – die sogenannte Gotthardachse.

Nur einen Beobachterstatus will vorderhand Uri einnehmen, das mit dem Bundesamt für Verkehr schon seit Jahren eine eigene Lösung gefunden hat. Luzern – wo das Parlament am Schluss die Ausgaben bewilligen muss – rechnet mit einer neuen Zentrale in Rothenburg, in Schwyz würde diese im neuen Verwaltungszentrum im Kaltbach integriert.

15 Millionen einsparen

An den Standorten in Luzern und Schwyz sollen zudem gleichzeitig weitere Blaulichtorganisationen in den neuen Zentren Platz finden. Die Bündelung dieser Zentralen soll markante Kostenreduktionen bringen. Derzeit gehen die Regierungsräte davon aus, dass die fünf Kantone rund dreissig Prozent oder 15 Millionen Franken sparen können. Projektleiter Hans Purtschert geht davon aus, dass die beiden Zentralen 2028/29 ihren Betrieb aufnehmen werden.

Wie gross der Anteil des Kaltbach- Projekts sein wird, könne noch nicht beziffert werden, erklärte der Schwyzer Sicherheitsdirektor Herbert Huwiler. Noch laufe die Eingabefrist, deshalb könne nicht gesagt werden, wie sich die achtzig bis hundert Millionen Franken aufteilen werden. Er freut sich: «Im Kantonsrat wurde von niemandem kritisiert, dass für die Blaulichtorganisationen eine neue Lösung angestrebt werden sollte.»

Share
LATEST NEWS