Präsident der SVP Unteriberg tritt unter Protest zurück
Die Nominationsversammlung der SVP Unteriberg hatte es in sich. Präsident Hanspeter Hohl trat unter Protest aus der Ortspartei aus. Und kandidiert dafür als Unabhängiger für das Gemeindepräsidium.
VICTOR KÄLIN
Auch in Unteriberg finden am 15. Mai Erneuerungswahlen statt. Nach dem angekündigten Rücktritt des parteilosen Gemeindepräsidenten Edy Marty stand die Nomination eines möglichen Nachfolgers im Zentrum der Nominationsversammlung der SVP Unteriberg vom 3. März. Gute Chancen auf eine Berücksichtigung rechnete sich Hanspeter Hohl aus. Er selbst ist langjähriger Präsident der Ortspartei, seit sechs Jahren Gemeinderat und in dieser Funktion auch Vizepräsident des Gemeinderates. Allein es kam anders. Wie die SVP Anfang Woche mitteilte, hat sie Urs Keller auf den Schild gehoben und als offiziellen Kandidaten für das vakante Gemeindepräsidium bestimmt (EA 20/22).
Eine einzige Stimme gab den Ausschlag Der Entscheid war denkbar knapp. Wie Hanspeter Hohl auf Anfrage erklärte, hätte eine einzige Stimme den Ausschlag gegeben. An der Versammlung ist seiner Meinung nach aber «schmutzige Wäsche gewaschen worden, da man mir die Kündigung der Bausekretärin in die Schuhe schob und mich als untragbar bezeichnete», rekapituliert Hohl. «Ohne diese Gehässigkeiten hätte ich das Resultat akzeptiert», bekräftigt er. «Doch auf diese Art und Weise kann ich das nicht tun. Es hat mich getroffen und mir weh getan.» Hanspeter Hohl zog die Konsequenzen und hat den Rücktritt als Präsident und den Austritt aus der Ortspartei Ybrig vollzogen. «Es ist schade um die jahrelang geleistete Arbeit», bedauert er. Inzwischen ist er der Ortspartei der SVP Muotatal beigetreten.
Ganz kampflos räumt er das Feld jedoch nicht. Er reichte eine eigene Liste «Zukunft für Unteriberg » ein, auf welcher er als Parteiloser für das Amt des Gemeindepräsidenten kandidiert. Als Gemeinderat steht er in diesem Jahr hingegen nicht zur Wahl: Hohl ist gewählt bis 2024 und will gemäss eigenen Aussagen die Amtsperiode zu Ende führen – unabhängig des Ausgangs der Wahlen vom 15. Mai. «Ich bin gewählt », bekräftigt er, «und möchte meine Amtsdauer gewissenhaft zu Ende bringen.»
Hanspeter Hohl. Foto: Archiv EA