Raiffeisenbank Einsiedeln-Ybrig erzielt ein gutes Jahresergebnis
Das Kerngeschäft der Raiffeisenbank Einsiedeln-Ybrig entwickelte sich letztes Jahr erfreulich. Die Bank konnte das Kundengeschäft ausbauen. Die Kundeneinlagen haben markant zugenommen. Das Hypothekarvolumen ist weiter angestiegen.
MAGNUS LEIBUNDGUT
«Dank des hohen Vertrauens ihrer Kunden konnte die Raiffeisenbank ihre starke Position im Kundengeschäft weiter ausbauen », heisst es im Geschäftsbericht 2021: «Die Kundeneinlagen haben im Berichtsjahr um sieben Prozent auf 890 Millionen Franken zugenommen.» Die Refinanzierung der Ausleihungen über Kundeneinlagen hätten mit 108 Prozent einen sehr hohen Stand erreicht. Ebenfalls deutlich angestiegen seien die Depotvermögen. Ende Jahr habe der Depotbestand 221 Millionen Franken (Vorjahr: 192 Millionen Franken) betragen. «Erfreuliche Erfolgsrechnung»
«Die Ertragspositionen präsentierten sich im vergangenen Geschäftsjahr über alles gesehen erfreulich», schreibt die Bank im Bericht: «Der Geschäftsertrag liegt bei 11,16 Millionen Franken (Vorjahr 12,16 Millionen Franken).» Der Rückgang begründe sich in der «vorsichtigen Erhöhung der Wertberichtigungen auf Ausleihungen ». Der Optimismus betreffend die wirtschaftliche Erholung sowie das Vertrauen in unsere Anlagekompetenz führten zu höheren Transaktionsvolumen der Anleger. «Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hat sich gegenüber dem Vorjahr verbessert und hat im Berichtsjahr um 19 Prozent auf zwei Millionen Franken zugenommen», heisst es im Bericht weiter.
«Hohes Kundenvertrauen» Demgegenüber habe sich der Brutto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit 9,45 Millionen Franken (Vorjahr: 9,73 Millionen Franken) in Folge der schwierigen Marktverhältnisse im Hypothekargeschäft leicht reduziert. «Der Handelserfolg fiel mit 0,46 Millionen Franken etwas höher aus als im Vorjahr (0,41 Millionen Franken) », sagt Marcel Birchler, Vorsitzender der Bankleitung: «Das Kerngeschäft der Raiffeisenbank Einsiedeln-Ybrig entwickelte sich im Jahr 2021 erfreulich. Die Bank konnte das Kundengeschäft ausbauen. Die Kundeneinlagen haben markant zugenommen und das Hypothekarvolumen ist weiter angestiegen.» Die Entwicklungen auf der Aufwandseite würden ein positives Bild zeichnen: Der Geschäftsaufwand (6,34 Millionen Franken) ist im Berichtsjahr mit –9,1 Prozent deutlich tiefer ausgefallen als im Vorjahr.
Synergien dank der Fusion von Einsiedeln und Ybrig «Während der Personalaufwand um 7,8 Prozent gesenkt werden konnte, liegt der Sachaufwand sogar um 11,1 Prozent unter dem Vorjahr», betont Birch-ler: «Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich im Vergleich zum Jahr 2020 von 57,4 Prozent auf 51,7 Prozent und liegt damit im Branchenvergleich auf einem guten Niveau. Hier konnten die Synergien aus dem Zusammenschluss der Raiffeisenbanken Einsiedeln und Ybrig vollumfänglich genutzt werden.» Die ordentlichen und ausserordentlichen Abschreibungen auf Sachanlagen belaufen sich auf 1,21 Millionen Franken, ist dem Bericht zu entnehmen. Somit konnte ein Geschäftserfolg von 3,63 Millionen Franken (Vorjahr: 4,36 Millionen Franken) verbucht werden.
Das Hypothekarvolumen ist weiter angestiegen Die Raiffeisenbank konnte ihren Marktanteil im Hypothekargeschäft halten und das Hypothekarvolumen um 0,8 Prozent auf 817 Millionen Franken steigern. Die übrigen Forderungen gegenüber Kunden sind um zwei Millionen Franken auf 10,4 Millionen Franken gesunken.
Darin enthalten sind auch die Covid-19-Kredite an lokale Unternehmen, die im Vorjahr im Rahmen des Garantieprogramms des Bundes ausbezahlt wurden. Laut Birchler betragen die Kredite derzeit 4,1 Millionen Franken. Teilweise sind diese Covid-19-Kredite inzwischen bereits zurückbezahlt worden. Geschäftsjahr 2021 im Fokus
Das FINMA-Rundschreiben 2020/1 verlangt neu von Banken, dass bereits vor dem Eintreten eines möglichen Kreditausfalls eine zusätzliche Risikovorsorge für nicht gefährdete Forderungen gebildet wird. Die Höhe dieser zusätzlichen Risikovorsorge ergibt sich aufgrund des potenziellen Ausfallrisikos der nicht gefährdeten Kreditpositionen.
Die neu benötigten Wertberichtigungen und Rückstellungen für latente Ausfallrisiken wurden bei der Raiffeisenbank vollständig mit einer erfolgsunwirksamen Umbuchung aus den Rückstellungen per 1. Januar 2021 gebildet. Am Jahresende betrug der Bestand der Wertberichtigungen und Rückstellungen für latente Ausfallrisiken 1,31 Millionen Franken.
Rückgang beim Jahresgewinn
«Die Raiffeisenbank für das Geschäftsjahr 2021 weist einen Jahresgewinn von einer halben Million Franken aus», konstatiert Birchler: «Dies entspricht einem Rückgang von 0,18 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahr.» Der Vorsitzende der Bankleitung erklärt den Rückgang mit dem schwierigen Zinsengeschäft, Wertberichtigungen und erhöhten Abschreibungen: «So hat die Corona-Pandemie teils zu einem schlechteren Rating geführt und dieses zu Verlusten im Zinsengeschäft.» Weniger Mitglieder Mit dem erwirtschafteten Gewinn stärke die Raiffeisenbank ihre stabile Eigenkapitalbasis erneut und sei somit für die kommenden Jahre gut aufgestellt.
Ins Auge sticht derweil die sinkende Zahl an Mitgliedern in der Raiffeisenbank Einsiedeln- Ybrig: Im Jahr 2021 zählt die Bank 8138 Mitglieder – das sind 126 weniger als im Vorjahr. Birchler bringt den Rückgang der Mitgliederzahl mit dem Zusammenschluss der Raiffeisenbanken Einsiedeln und Ybrig in Zusammenhang: «Aus ehemaligen Doppelmitgliedschaften sind einfache geworden. Deswegen ist die Mitgliederzahl gesunken. »
Marcel Birchler, Vorsitzender der Bankleitung, freut sich über einen gelungenen Jahresabschluss der Raiffeisenbank Einsiedeln-Ybrig. Foto: zvg