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Bäuerliche Innovation soll wieder mehr gefördert werden

Der Kanton Schwyz beabsichtigt innovative Projekte, welche die Wettbewerbsfähigkeit in der Landwirtschaft steigern, zu unterstützen. Seit letztem Jahr wurden zwei Gesuche bewilligt.

SILVIA GISLER

Seit dem Jahr 2005 ist es von Gesetzes wegen möglich, innovative landwirtschaftliche Projekte finanziell zu unterstützen. Im Jahr 2015 wurde besagter Paragraf bestätigt, respektive aktualisiert. Trotzdem hat es noch einmal sechs Jahre gedauert, bis die Innovationsförderung im Kanton Schwyz aus ihrem Dornröschenschlaf geholt wurde.

Beat Gügler vom Amt für Landwirtschaft, Abteilung Beratung und Weiterbildung, weiss Bescheid: «Wir versuchen, den Fonds wieder zu beleben, und haben Ende 2021 begonnen, ihn bekannter zu machen.» Aktuell sei man aber noch in einer Art Findungsphase.

Projekt muss neu sein

Entsprechend wurden bisher erst etwa eine Handvoll Gesuche eingereicht – und nur zwei bewilligt. «Viele Ideen sind gut, aber eben nicht innovativ», klärt Gügler auf. Und die Kriterien müssen erfüllt werden: «Ein Projekt, das unterstützt wird, muss neu sein, muss Mehrumsatz generieren und darf nicht etwas Bestehendes verdrängen.» Der Bau eines Hofladens oder einer Alpkäserei reiche da nicht aus. Auch das Halten einer speziellen Tierrasse oder eine Einrichtung, um Wasser auf Alpen zu desinfizieren, reicht nicht. Gügler weiss, dass es die absolute Neuigkeit selten gibt. «Aber wir sind daran, Erfahrungen zu sammeln und bereit, in Zukunft die Kriterien anzupassen, wo nötig.» «Geissä Wäg» und Braugerste

Bisher unterstützt wurden der «Geissä Wäg» auf Sattel-Hochstuckli und der Anbau von Braugerste. Beim «Geissä Wäg» war laut Gügler mitentscheidend, dassimZusammenhangmitdem Lehrpfad auf dem Hof Blüemlisberg auch Geissenprodukte hergestellt und verkauft würden. Neben Käse und Glace eben auch Innovativeres wie Schokolade, Gesichtscreme oder Ziegenmilchpulver.

Und wie bekannt ist, wurde Braugerste noch nie angebaut im Kanton Schwyz, was zu Mehrabsatz führen kann und dereinst vielleicht einmal in einem innovativen rein schwyzerischen Bio-Gerstenbier enden kann.

40’000 Franken jährlich Für Beat Gügler ist klar,dass Bauern in erster Linie Nahrungsmittelproduktion und Landschaftspflege betreiben. Auch sei längst nicht jede Bauernfamilie in der Lage, innovative Ideen umzusetzen: «Es geht uns mehr darum, denjenigen, die schon lange an etwas herumstudieren, die Finanzierung aber noch nicht besteht oder der letzte Wille fehlt, einen Anreiz zu geben, die Idee weiter zu spinnen.» Erkenne das Amt für Landwirtschaft das Potenzial in einer Idee, sei man auch bereit, fehlende Kriterien zu besprechen und aufzuzeigen, wie man sie vielleicht erfüllen könnte.

Insgesamt stehen bei den Verantwortlichen 40’000 Franken pro Jahr zum Verteilen bereit. Für Einzelbetriebe könnte es somit einen Beitrag von 4000 bis 6000 Franken geben – für gemeinschaftliche Projekte mehr.

Die Anfrage erfolgt über die Home-page Amt für Landwirtschaft Schwyz/ Investitionshilfen/Innovationsfonds.

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