400 Kubikmeter Gestein entfernen
Ybrig: Felsplatte beim Alpweg «Forstberghütte» soll abgetragen werden
In Oberiberg liegt ein Baugesuch für die Abtragung einer abgerutschten Felsplatte auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern im Alpgebiet «Chäseren» auf. KONRAD SCHULER
Bauherrschaft ist die Flurgenossenschaft «Chäseren» und Grundeigentümerin die Oberallmeindkorporation Schwyz. Das Projekt wurde vom Amt für Landwirtschaft des Kantons Schwyz verfasst. Der Standort der vorgesehenen Terrainveränderung liegt am Alpweg «Forstberghütte » oberhalb des Chäserenwaldes und unterhalb des Sädels und des Steinhüttlis auf zirka 1500 Meter über Meer. Die Projektkosten belaufen sich auf rund 40’000 Franken. Die Ausführung der Massnahmen ist im Frühling vorgesehen, damit die Sömmerung der Tiere im Frühsommer möglich wird. Grosse Niederschlagsmengen
In der Nacht vom 10. auf den 11. Juli 2020 sind im Gebiet «Chäseren » grössere Niederschlagsmengen niedergegangen. Diese Regenmengen haben zu lokalen Schäden an den Naturstrassen im Alpgebiet geführt.
Daraufhin hat die Flurgenossenschaft «Chäseren» mit der Unterstützung des Amtes für Landwirtschaft des Kantons Schwyz die Sanierung in Form einer periodischen Wiederinstandstellung an den Naturstrassen ausgeführt. Dabei wurde die Verschleissschicht wiederhergestellt und mit einer Bombierung versehen.
In Folge dieser Wiederinstandstellungen wurde auf dem Abschnitt Richtung «Steinhüttli/ Forstberghütte» eine bereits instabile Felsplatte reaktiviert und sie rutschte auf den Güterund Bewirtschaftungsweg ab. Das Passieren der Strasse wurde verunmöglicht und somit war die Alp «Chäseren Forstberghütte » nicht mehr erschlossen. Für diese Alp mit 27,5 Normalstössen ist aber der Zugang für die Sömmerung der Tiere nötig.
Instabilität ist bekannt
Die hangparallel verlaufende Felsplatte wurde bereits beim früheren Erstellen der Strasse angeschnitten und wurde dadurch instabil. Die Rutschung ist deshalb bereits auf älteren Luftbildern zu erkennen. In der Vergangenheit ist die Felsplatte immer wieder auf die Strasse nachgerutscht. Um die Befahrbarkeit der Strasse zu erhalten, musste die in die Strasse ragende Felsnase abgetragen werden. Durch die Sanierungsarbeiten am Alpweg wurde die bereits bestehende Instabilität im Felsgestein erneut reaktiviert. Die rutschende Felsplatte ist mittlerweile in mehrere Teilplatten zerfallen. Durch die Spalten zwischen den Teilplatten und einer breiten Spalte im oberen Bereich dringt Niederschlagswasser direkt in die Gleitschicht ein.
400 Kubikmeter entfernen
Es ist geplant, das Gestein auf rund 400 Quadratmetern mit einer mittleren Mächtigkeit von einem Meter zu entfernen. Die Felsplatte befindet sich in einem Bundesinventar für Trockenwiesen und -weiden, wodurch eine Deponie in unmittelbarer Umgebung nicht möglich ist. Aus diesem Grund ist ein Transport der 400 Kubikmeter von rund 500 Meter talwärts zu einem geeigneten Deponiestandort geplant.
Der Deponiestandort ist in einer natürlichen Mulde vorgesehen. Hierfür wird vorgängig die nötige Fläche abhumusiert und anschliessend werden dort 300 Kubikmeter Material abgelagert. Abschliessend wird der Deponiestandort wieder mit dem vorhandenen Humus überdeckt. Rund einhundert Kubikmeter Mate-rial wird für die Wiederinstandstellung der Strasse von der abgerutschten Felsplatte bis zum Alpgebäude «Forstberghütte» verwendet. Es besteht auch die Möglichkeit, die rund dreihundert Kubikmeter Material für künftige Sanierungsprojekte zu verwenden.
Die fragliche Stelle befindet sich ungefähr in der Bildmitte auf rund 1500 Metern über Meer am oberen Ende des Chäserenwaldes. Die Arbeiten sollen im Frühling beginnen, wenn es die Schneelage erlaubt.
Foto: Konrad Schuler