Zwickmühle
KOMMENTAR
Stand heute ist das «Zwei Raben » für den Bezirk Fluch und Segen zugleich. Ein Segen, da die Liegenschaft zentral liegt und über ein erhebliches Potenzial verfügt. Das bestätigt die am letzten Freitag in unserer Zeitung besprochene Analyse, selbst wenn sie eine Radikalvariante mit Abbruch und Neuanfang ausser Acht lässt.
Ein Fluch legt sich jedoch über das Gelände, da auf diesem nicht nach (jedem) Wunsch gebaut werden kann – mindestens nicht in den nächsten 10 bis 15 Jahren. Doch die Zeit drängt: Die millionenschweren Investitionen in Heizung, Lüftung und Dach erlauben kein allzu langes Zuwarten. Es muss etwas geschehen. Und sei es lediglich eine Sanierung.
Die Situation ist vertrackt. Aufgrund der vielen Begleitumstände wie Erwartungen, Einschränkungen und Finanzierung erinnert das «Zwei Raben » irgendwie an den Einsiedlerhof. Auch für diese Parzelle musste eine Lösung jahrelang erduldet werden, ehe im letzten November die insgesamt vierte Abstimmung zum Durchbruch führte. Es spricht derzeit wenig dafür, wieso dies beim «Zwei Raben» anders sein sollte.
Die verzwickte Ausgangslage lässt für die nähere Zukunft eher an ein Durchwursteln als an einen grossen Wurf denken. Blöd ist nur, dass auch das Durchwursteln seinen Preis hat.
VICTOR KÄLIN