Applaus für Christian Schuler

Delegiertenversammlung des Schwyzer Kantonalen Schwingerverbandes in Alpthal

Die Genehmigung der Jahresberichte, Ehrungen von Schwingern und Funktionären standen im Mittelpunkt beim Jahresrückblick der Schwyzer Schwinger am letzten Samstagabend.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Nachdem 2021 die Delegiertenversammlung coronabedingt auf dem Zirkularweg abgehalten werden musste, wurde sie diesmal in der Mehrzweckhalle Alpthal durchgeführt. Wohl nicht zuletzt wegen der behördlichen Auflagen blieben Delegierte der Tagung fern.

95 Anwesende

Dennoch konnte der Vorsitzende René Schelbert 95 Anwesende, darunter Gemeindepräsident Adelbert Inderbitzin und Ständerat Othmar Inderbitzin, begrüssen. Adelbert Inderbitzin stellte Alpthal mit sympathischen Worten vor und freute sich, die Schwyzer Schwinger erstmals zu ihrer Rückschau am Fusse des Mythens begrüssen zu dürfen.

Aus den Worten von Schelbert waren Freud und Leid herauszuhören. Wegen der Pandemie wurden vier Kranzfeste auf den Sportanlagen in Wintersried Seewen ohne Zuschauer und Festwirtschaft ausgetragen, was etwas Besonderes gewesen sei. Mitgliederzahl zugenommen

Die Mitgliederzahl nahm um 424 auf 3993 ab, wobei bei den Aktiven mit 220 (–19) und den Jungschwingern 224 (–29) ein Rückgang zu verzeichnen war. Da den Schwingern das Training lange Zeit untersagt blieb, verzichteten viele nicht zuletzt wegen des erhöhten Unfallrisikos und der zu kurzen Vorbereitungszeit auf Wettkämpfe. Doch gibt es viele Jungschwinger, die nach dem Übertritt zu den Aktiven dem Schwingsport den Rücken kehren, weil ihnen die Härte und der nötige Biss für den zähen Zweikampfsport fehlen. Dieses Phänomen kommt auch in anderen Sportarten vor.

Anstelle des abwesenden Kassiers Silvan Betschart präsentierte Koni Kälin (Egg) die Jahresrechnung, die mit Mehrausgaben von rund 900 Franken abschloss. Mit einem Vermögen von 153’000 Franken, inklusive zweckgebundenen Geldern von 69’000 Franken, darf die finanzielle Lage als solide bezeichnet werden.

Einsiedeln am erfolgreichsten

Marcel Steinauer konnte in seiner Funktion als technischer Leiter von 51 Kränzen (2019, 68) berichten. Am meisten «Schlaufen » der sechs Schwingklubs holte Einsiedeln (18), vor dem Mythenverband (11), March-Höfe (9), Rigi (8), Küssnacht (5) und Muotathal (0). Die Hitparade der erfolgreichsten Kranzgewinner führt Christian Schuler (7) vor Reto Nötzli und Adrian Steinauer (je 5) an. Mit zwei Kranzfestsiegen war Christian Schuler am erfolgreichsten. Doch legte Steinauer den Finger auch auf wunde Stellen. So bemängelte er das fehlende Interesse von Schwingern an Trainingszusammenzügen. Carlo Gwerder (Ibach), Andreas Höfliger (Feusiberg) und Stefan Heinzer (Steinen) haben ihren Rücktritt erklärt.

Jungschwingerbetreuer Armin Auf der Maur hob den gewonnenen Zweig von Benno Heinzer (Goldau) am Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag in Schwarzenburg hervor. Die acht Schwyzer blieben damit allerdings unter den Erwartungen.

Nachdem das Schwyzer Kantonalschwingfest in Muotathal zweimal abgesagt werden musste, gab OK-Präsident Richard Föhn der Hoffnung Ausdruck, dass es beim dritten Anlauf am 15. Mai (eventuell 21. Mai) endlich klappen wird. Austragungsort 2023 wird Küssnacht sein. Der diesjährige Schwyzer Kantonale Jungschwingertag wird am 19. Juni in Wilen-Wollerau, unter der Leitung des einstigen Eidgenossen Bruno Nötzli, vorbereitet.

Ständerat Othmar Reichmuth, OK-Präsident des Innerschweizer Schwingfestes in Ibach, sprach von einer schwierigen Zeit. Statt der 12’800 musste der Anlass ohne Zuschauer durchgeführt werden. «Wir lebten von der Hund in den Mund, da sich die Corona-Lage immer wieder geändert hatte. Ich hätte nie gedacht, dass das Schutzkonzept zur wichtigsten Sache wird», sagte er. Dennoch gab es auch Positives zu verzeichnen. «Ich freue mich über die riesige Solidarität der Gabenspender, Sponsoren und Gönner. Ein Drittel der Sponsorengelder wird zurückbezahlt, wenn es die Firmen wünschen.» Schuler am erfolgreichsten

Eine spezielle Ehrung erfuhr Christian Schuler für seinen 100. Kranzgewinn am letztjährigen Schwyzer Kantonalen. Diese Sonderleistung wurde von einem langanhaltenden Applaus quittiert. Der Offensivschwinger kann ein eindrückliches Palmarès vorweisen. Zusammen mit den anderen Kilchberger-Teilnehmern Mike Müllestein, Adrian Steinauer, Reto Nötzli und Marco Ulrich (Ersatz) konnte er ein weiteres Präsent entgegennehmen.

Für ihr grosses Schaffen wurden Hansruedi Ulrich (Galgenen), Stefan Strüby (Rickenbach) und Cornel Suter (Arth) in den Kreis der Ehrenmitglieder aufgenommen.

Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Schwyzer Kantonalen Schwingerverbandes wird 2023 am Gründungsort in Rothenthurm eine Jubiläumsfeier abgehalten. OK-Präsident Torsten Betschart informierte über den Stand der Vorbereitungen. Neben den Festivitäten wird eine klassische Festschrift verfasst. Für das Jubiläum wurde einem beantragten Kredit von 50’000 Franken zugestimmt.

Schwinger Christian Schuler wurde geehrt.

Foto: zvg