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Immer wieder Weihnachten

Immer wieder  Weihnachten Immer wieder  Weihnachten

ZWISCHENLUEGETEN 3

FANNY REUTIMANN

Die einen kommen erst zur Ruhe, wenn sämtliche verfügbaren Dosen randvoll mit selbstgebackenen Gutzis sind. Andere verwandeln ihre Wohnung im Anflug eines regelrechten Dekorations-Tsunamis in eine sternendurchflutete, von Hirschlein und kletternden Samichläusen flankierte Weihnachts-Oase. Es gibt Zeitgenossen, die müssen Jahr für Jahr einen noch mächtigeren Tannenbaum anschleppen, damit alle Geschenke darunter Platz finden. Begnadete Köche hecken ein ambitiöses Weihnachtsmenü aus, das nebst exotischer Zutaten tagelanger Vorbereitung bedarf. Die weniger Begnadeten reihen sich um den Tisch und essen Fondue Chinoise mit selbstgekauften Saucen. Kinder öffnen täglich ein Türchen ihres Adventskalenders, während in der Welt der Erwachsenen jeden Morgen neue Newsletter im elektronischen Briefkasten allfällige mangelnde Konsumlust wettzumachen versuchen.

Sollte jemand den heimischen Weihnachtsmarkt verpasst haben, gab es im ganzen Land genügend Alternativen, um sich mit weihnächtlichen Klängen, Düften und Geschmäckern einzulullen.

Und dann gibt es noch meinen lieben Dani und mich. Um das ausgefallenste Essen zu kochen, die überwältigendste Weihnachtsbeleuchtung zu montieren, das passendste Geschenk gefunden zu haben und alle sechs Strophen von «Stille Nacht» auswendig zu lernen, fehlt uns der erforderliche Ehrgeiz. Ginge es nach uns, könnte man am 4. Advent die Uhren um 14 Tage vorstellen.

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Fanny Reutimann und Dani Kälin – seit gut einem Jahr an der Zwischenluegeten wohnhaft – wissen, was sich gehört, und wünschen trotz ihrer Weihnachts- Muffelheit allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes neues Jahr.

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