Veröffentlicht am

«Man braucht schon Willen»

«Man braucht schon Willen» «Man braucht schon Willen»

Einsiedelns Jungringer Martin Schönbächler über seine sportliche Leidenschaft

Der junge Einsiedler Martin Schönbächler ist Ringer und Schwinger. Er durfte auch schon bei der Ringerriege in der Nationalliga A mitkämpfen. Auf der Matte hat er noch viel vor.

WOLFGANG HOLZ

Herr Schönbächler, Sie sind für Ihr Alter von 14 Jahren mit 1,96 Metern Grösse und 106 Kilo Gewicht eine nicht zu übersehende Person. Wie erleben Sie das selbst? Für mich ist es super. Es gibt aber auch hin und wieder Nachteile in Kauf zu nehmen – wenn es etwa darum geht, passende Schuhe zu finden. Oder wenn ich mir den Kopf anstosse. Dass Sie in Einsiedeln ringen, scheint aufgrund Ihrer körperlichen Voraussetzungen fast vorprogrammiert. Wie sind Sie denn eigentlich zum Ringen gekommen?

Das Ringen wie auch das Schwingen ist ein Teil unserer Familie. Wie lange ringen Sie schon, und was macht Ihnen an diesem Sport am meisten Spass? Ich ringe schon seit sieben Jahren. Mir gefällt das Ringen, das Training mit den Teamkollegen und die Emotionen an den Wettkämpfen.

Ist Ringen ein harter Sport?

Ja, ich finde schon, dass Ringen ein harter Sport ist. Man braucht schon etwas Durchhaltevermögen und Willen, damit man auch nach einer Niederlage wieder weitermacht. Körperlich ist es je nach Gegner sehr anstrengend. Erzählen Sie uns ein bisschen. Was war bisher Ihr grösster Erfolg im Ringen?

Bis jetzt ist mein grösster Erfolg der Schweizermeistertitel im griechisch-römischen Stil in der Alterskategorie Jugend A. Welcher war Ihr schwerster Kampf? Mein schwerster Kampf war an der Schweizermeisterschaft in Brunnen im Freistil gegen Stefen Reichmuth vom Ringerclub Willisau.

Apropos. Gegen Willisau haben Sie jüngst im Schwergewicht in der Nationalliga A in der Ringerriege Einsiedeln auch gegen Stefan Reichmuth gekämpft. Wie ist das, wenn man plötzlich gegen einen Olympiateilnehmer und den wohl derzeit besten Schweizer Ringer antreten muss? Kriegt man da weiche Knie?

Man wird schon sehr nervös, aber ich weiss, dass ich nichts zu verlieren habe. Ich kann durch so einen Kampf gegen Stefan Reichmuth nur lernen und mich weiterentwickeln. Sie wollen es vielleicht nicht verraten. Aber, mal ehrlich, haben Sie eine bestimmte Taktik und bestimmte Griffe, mit denen Sie zumeist erfolgreich sind im Ringkampf? Meine Taktik ist es, den Gegner durchs Aufstellen in eine schwierige Lage zu bringen, um aus dieser Situation heraus das bestmögliche Resultat zu erzielen.

Sie durften ja schon dreimal bei den Einsiedler Aktiven in der Nationalliga A mitringen. Wie war das für Sie als so blutjunger Ringer?

Ich muss sagen, es ist ein super Gefühl, mit den Einsiedler Aktiven so einen Wettkampf zu bestreiten.

Was möchten Sie als Ringer noch erreichen – würden Sie auch gerne einmal an Olympischen Spielen teilnehmen? Wenn es in den nächsten Jahren möglich ist – warum nicht. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, in die Nationalmannschaft zu kommen und dann internationale Einsätze zu haben. Wissen Sie schon, was Sie später beruflich machen möchten? Ich weiss, dass ich Landwirt werden will, weil mir dieser Beruf gefällt und weil wir zu Hause selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Was tun Sie am liebsten, wenn Sie nicht ringen?

Ich schwinge beim Schwingklub Einsiedeln, helfe meinem Vater sehr gerne im Betrieb oder unternehme etwas mit Freunden.

Martin Schönbächler hat mit seinen 14 Jahren und seiner stattlichen Grösse schon dreimal bei den aktiven Ringern Einsiedelns mitgekämpft.

Foto: zvg

Share
LATEST NEWS