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«Wir sind begeistert über den Verlauf des Weihnachtsmarkts»

«Wir sind begeistert über den  Verlauf des Weihnachtsmarkts» «Wir sind begeistert über den  Verlauf des Weihnachtsmarkts»

Josef Birchler vom Organisationskomitee des Einsiedler Weihnachtsmarkts zieht eine positive Bilanz über den Markt und hofft auf eine schwarze Null. Bestens bewährt habe sich der Verzicht auf eine Maskentragund Zertifikatspflicht.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Wie fällt Ihre Bilanz aus über den Einsiedler Weihnachtsmarkt?

Wir sind begeistert über den Verlauf des Weihnachtsmarkts und ziehen eine positive Bilanz. Trotz der Corona-Pandemie sind viele Marktbesucher ins Klosterdorf gepilgert, auch wenn die Zahlen aus dem Jahr 2019 nicht erreicht werden, als 70’000 Besucherinnen und Besucher gezählt worden sind. Entspricht der Besucheraufmarsch Ihren Erwartungen? Wir haben weniger Marktbesucher erwartet und sind vom Wetterglück begünstigt worden: Was gibt es Schöneres als ein Weihnachtsmarkt bei Schneetreiben. Am Sonntag, am letzten Tag des Markts, kamen enorm viele Leute nach Einsiedeln. Das gibt uns das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben in der Organisation des Weihnachtsmarkts unter diesen sehr speziellen Bedingungen.

Wie viele Marktstände gab es 2021/2019? Wir hatten heuer nur 135 Marktstände, während es vor zwei Jahren 145 waren: Dies war dem Umstand geschuldet, ausreichend Abstand zwischen den Ständen schaffen zu können. Einige Marktfahrer sind ausgefallen, weil sie keine Waren aus China geliefert bekommen haben. Drei Aussteller sind coronabedingt in Quarantäne gewesen: Sie sind ersetzt worden durch Marktfahrer, die wegen Ausfällen von Märkten in Deutschland Kapazität hatten. Die Aussteller haben sich denn auch sehr zufrieden gezeigt über den Verlauf des Einsiedler Weihnachtsmarkts.

Haben sich die Auflagen bewährt?

Es ist sehr gut angekommen, dass wir auf eine Maskenpflicht und eine Zertifikation verzichtet haben. Viele Leute haben angerufen, um zu fragen, wie es um die Maskenpflicht und das Zertifikat am Einsiedler Weihnachtsmarkt bestellt sei. Als sie dann erfahren haben, dass es keine Masken- und Zertifikatspflicht gebe, haben sie geantwortet: «Dann kommen wir sehr gerne nach Einsiedeln.» Eine fehlende Maskentrag- und Zertifikatspflicht hat also die Leute keineswegs abgeschreckt. Wie hat sich das Schutzkonzept bewährt? Der Einbahnverkehr hat sich so gut bewährt, dass wir uns überlegen, dieses Konzept auch dann anzuwenden, wenn dann mal die Corona-Pandemie vorbei sein wird: Die Leute sind im Fluss, es gibt kein Stocken mehr, das Markttreiben ist viel angenehmer. Abgesehen davon hat Corona auch etwas Gutes: Die Leute haben gelernt zu warten, Geduld zu haben. Das war vor Corona definitiv anders. Die Leute haben sich geduldig in der Kolonne vor den Essensständen eingereiht und gewartet, bis sie dran sind.

Wie war die Stimmung?

Es herrschte eine sehr stille, unaufgeregte Stimmung, ohne Rambazamba. Es war ausgesprochen gemütlich, die Atmosphäre kann als aussergewöhnlich entspannt und angenehm beschrieben werden. Wie machte sich der Ausfall eines Rahmenprogramms bemerkbar?

Die Leute kommen wegen des Weihnachtsmarkts ins Klosterdorf, nicht wegen des Rahmenprogramms. Von daher fällt der coronabedingte Ausfall des Rahmenprogramms nicht besonders ins Gewicht. Am ehesten haben die Kinder das Kerzenziehen vermisst.

Hatten Sie nie Bedenken, dass der Weihnachtsmarkt abgebrochen werden könnte? Nein, überhaupt nicht. Erst recht nicht, weil sich das Schutzkonzept ja bewährt hat. Wir würden alles wieder genau gleich machen. Ich möchte auch dem Kanton ein Kränzlein winden und ihm unseren Dank aussprechen, dass er den Markt unter diesen schwierigen Bedingungen bewilligt hat. Wie fällt Ihre finanzielle Bilanz zum Markt aus? Wir hoffen auf eine schwarze Null. Es könnte sein, dass wir wegen den anfallenden Schneeräumungskosten knapp in die roten Zahlen geraten.

Auf dem Klosterplatz konnten sich die zahlreichen Besucherinnen und Besucher am letzten Sonntag gut verteilen. Fotos: Lukas Schumacher

Blick von den Arkaden in die gut gefüllte Hauptstrasse am Sonntagnachmittag.

«Das einzig Gute am Coronavirus: Die Leute haben gelernt zu warten, Geduld zu haben.»

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