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Schwyzer Intensivstationen sind am Anschlag

Von zwölf verfügbaren Betten ist nur noch eines frei. Die Situation ist ernst.

ANJA SCHELBERT

In den Spitälern Schwyz und Lachen lagen vier Covid-Patienten auf der Intensivstation. Sieben weitere Betten belegten andere Patienten. Damit ist im Kanton Schwyz nur noch ein Intensivpflegebett frei (das Spital Einsiedeln verfügt über keine zertifizierte Intensivstation).

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) geht in seiner Statistik fälschlicherweise von nur elf Intensivbetten aus. Wie die Schwyzer Regierung aber in ihrer Antwort auf ein Postulat von Kantonsrat Antoine Chaix (SP, Einsiedeln) am 21. September schrieb, gibt es im Kanton insgesamt zwölf Intensivbetten.

Corona-Patienten belegen national jedes vierte Bett Dennoch ist die Situation ernst. «Seit Anfang November sind die Beatmungsplätze durchgehend besetzt – fast immer durch Covid- Patienten», schreibt das Spital Schwyz. Und: «Alle Covid-Patienten auf der Intensivstation waren ungeimpft und oft auch unter sechzig Jahren.» Auch das Spital Lachen vermeldet: «Zwischen achtzig bis hundert Prozent» der Betten seien auf der Intensivstation belegt, «zwanzig bis vierzig Prozent» von Corona-Patienten. «Wir haben täglich Patienten, die wegen Covid- Komplikationen hospitalisiert werden.» Glücklicherweise benötigten aber längst nicht alle Corona-Patienten im Verlauf der Erkrankung auch Betreuung auf der Intensivpflegestation (IPS).

Die Anzahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen steigt nicht nur in Schwyz, sondern im ganzen Land an: Am Donnerstag waren landesweit 231 Intensivbetten mit Corona- Patienten belegt, das sind 26,9 Prozent der Gesamtkapazität. Berücksichtigt man auch die anderen Patienten, so sind schweizweit 82,1 Prozent der Intensivbetten belegt.

Zwei neue Todesfälle im Kanton Schwyz Das Unispital Zürich berichtete kürzlich gegenüber «blick.ch», dass im ganzen Kanton Zürich keine freien IPS-Betten mehr vorhanden sind. Das könnte auch für Schwyzer Patienten gravierende Folgen haben, weil damit Verlegungen in die Zentrumsspitäler gefährdet sind.

Im Weiteren sind dem BAG am Donnerstag 18 neue Todesfälle im Zusammenhang mit Corona gemeldet worden. Zwei davon ereigneten sich im Kanton Schwyz.

Die Reproduktionszahl (R) bezifferte das BAG auf 1,27 im ganzen Land, 1,17 im Kanton Schwyz. Der Wert gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt. Die Zahl wird jeweils rückblickend berechnet und bildet die Infektionslage von vor rund zwei Wochen ab.

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