Einsprache: «Inakzeptabler Rückbau der illegalen Strasse»
Die Umweltverbände erheben gegen das Rückbaugesuch für den Zwüschet-Mythen-Weg Einsprache.
ANDREAS SEEHOLZER
Als vor rund einem Jahr zum ersten Mal über den Ausbau des Bergwegs zwischen der Alp und dem Kreuz im Gebiet Zwüschet Mythen berichtet wurde, war schnell klar, dass diese Strasse wieder zurückgebaut werden muss.
Gegen das Gesuch, den ausgebauten Weg mit einem ordentlichen Baugesuch nachträglich zu legalisieren, haben die Umweltverbände Einsprache erhoben. In der Folge hat die Genossame Schwyz ein Rückbaugesuch für die Instandstellung des Zwüschet- Mythen-Wegs eingereicht. Und nun ist auch gegen dieses Rückbaugesuch Einsprache erhoben worden, wie von verschiedenen Stellen bestätigt wird.
Auch der Jägerverband
Der von der Genossame Schwyz nun vorgeschlagene Rückbau der «illegal gebauten Strasse» verdiene diesen Namen nicht, heisst es von den Einsprechern: «Ein paar Hindernisse und eine leichte Verschmälerung der Strasse sind kein Rückbau.» Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass nicht nur Verkehrsclub, Heimatschutz, WWF und Pro Natura im Boot der Einsprecher sitzen, sondern für einmal auch der Schwyzer Kantonale Patentjägerverband (SKPJV).
Denn beim betroffenen Gebiet handelt es sich um das älteste Schweizer Jagdbanngebiet, das eidgenössiche Jagdbanngebiet Mythen. Kein minimalistischer Rückbau
Die Umweltverbände fordern einen Rückbau zu einem Fussweg der Klasse 6 nach swisstopo, wie dieser vor dem illegalen Ausbau bestanden habe. «Mythen ist das schweizweit älteste Jagdbanngebiet und dient heute in erster Linie als Wildvorranggebiet, in welchem dem Lebensraum- und Artenschutz eine besondere Bedeutung zukommt», sagt Lukas Wäger, Vorstandsmitglied des SKPJV. «Dieses wertvolle Ökosystem müssen wir vor zu grossen Beeinträchtigungen und Störungen schützen.» Wie Wäger weiter sagt, «wollen wir keinen minimalistischen Rückbau und dass der Weg wieder so hergestellt wird, damit er danach nicht einfach wieder breiter gemacht werden kann, indem ein paar Felsblöcke entfernt werden.» Zudem bemängelt er, dass das Umweltbüro, welches den Rückbau zu begleiten hat, zu wenig erfahren sei. «Die Arbeiten muss ein Umweltbüro begleiten, das sich durchsetzen kann.» Genossame-Geschäftsleiter Marcel von Euw entgegnet diesem Vorwurf: «Das Umweltbüro ist uns vom Kreisförster empfohlen worden.» Wie er weiter ausführt, sind die im Baugesuch veranschlagten Kosten von 6000 Franken zu gering, von Euw rechnet mit Kosten von 10’000 bis 15’000 Franken.
Die Einsprache der Umweltverbände sei gemacht worden, so von Euw weiter, damit der Weg nicht mehr mit einem «Schilter» befahren werden könne, «was wir nun seit Jahrzehnten konnten». In den Karten sei der Weg zwar als Bergwanderweg eingezeichnet, «in Tat und Wahrheit haben wir ihn aber seit 70 Jahren als Karrenweg genutzt». Es sei klar, dass der Weg nun zu breit sei, «aber dass wir nun eine schlechtere Situation haben als zuvor, da wehren wir uns». Denn wenn die Alp wieder wie «zu Gotthelfs Zeiten » bewirtschaftet werden müsse, dann lohne dies sich nicht. «Dann wird die Alp vom Wald zurückerobert, was nicht im Interesse des Naturschutzes ist.»
Der Bergweg im Gebiet Zwüschet Mythen zwischen der Alp und dem Kreuz vor (unten) und nach dem illegalen Ausbau.
Fotos: zvg