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Drei Buchstaben des Anstosses

Drei Buchstaben des Anstosses Drei Buchstaben des Anstosses

ZWISCHENLUEGETEN 3

LAURA KÄLIN

Woran merkt man, dass Einsiedeln eine Stadt ist? Am Dichtestress kanns nicht liegen, da unsere über 16’000 Einwohner rund um den Sihlsee verteilt sind. Für mich persönlich sind Graffiti das ausschlaggebende Element.

Auch wenn ich zugeben muss, dass die hiesigen Wandmalereien leider weder besonders originell noch attraktiv sind. Beim Begriff Graffiti denke ich sofort an grosse Städte, wo teilweise richtige und riesige Kunstwerke ganze Häuserfronten zieren. Oder auch an originelle Zeichnungen im Kleinen: Man denke hier nur an den mysteriösen Banksy, der weltweit sein künstlerisches Unwesen treibt und es in all den Jahren trotzdem geschafft hat, anonym zu bleiben.

Daneben gibt es aber auch die Kehrseite der Medaille – wüste Schmierereien und sinnlose Verschandelung von Allgemeingut –, die ebenfalls unter den Begriff Graffiti fallen. Hier gelangen wir wieder im Klosterdorf an.

Was mich an den hiesigen Graffiti vor allem stört, ist die Ideenlosigkeit. Gefühlt an jeder Tafel, Unterführung oder Stromverteilkasten prangen die gleichen drei Buchstaben: GCZ.

Ausgerechnet GCZ! Wo andere Einheimische doch mehr oder weniger scherzhaft behaupten, dass «Züri stinkt»? Der/die hiesigen GCZ-Verfechter sehen das wohl anders. Sie haben auch nur zwei Farben: schwarz und dunkelblau. Die hingefledderten drei Buchstaben lassen ausserdem auf eine gewisse Eile des Anbringens schliessen … Seit Kurzem prangen die drei Buchstaben auch mitten an der neuen Fussgänger- Überquerung über die Alp. Einfach nur ärgerlich.

* Die 20-Jährige wünscht sich von den hiesigen Sprayern etwas mehr Ideen – anstatt GCZ könnte man in unserem Dorf mindestens den FCE verewigen.

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