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Covid-Impfung für Tiger und Kinder

Covid-Impfung für  Tiger und Kinder Covid-Impfung für  Tiger und Kinder

BRIEF AUS DEN USA

Der Zoo in Denver hat diese Woche verkündet, dass dort elf Löwen und zwei Tiger je einen positiven Coronatest erhalten haben. Die wilden Bewohner des Zoos haben die Covid-Impfung für Tiere noch nicht erhalten und haben milde Krankheitssymptome. Die Zooverwaltung plant, die Tiger und Löwen baldmöglichst zu impfen. Seit diesem Sommer hat der Denver Zoo bereits einige animalische Einwohner geimpft.

Etwas anders sieht die Situation für Kinder und Jugendliche aus. Seit Mitte Mai ist die Pfizer Impfung in den USA für Kinder und Jugendliche über 12 Jahren erhältlich. Diese Altersgruppe wird mit allerlei Lockmittel dazu animiert, sich impfen zu lassen. Nicht selten kriegen die Geimpften einen elektronischen Gutschein eines der grossen Supermärkte oder zumindest einen neuen Rucksack gefüllt mit Bleistiften und Kugelschreibern. Die verschiedenen Schulbezirke kooperieren mit dem Gesundheitsamt und lokalen medizinischen Anbietern und verwandeln Schulkantinen am Wochenende in Impfzentren. Zu Beginn des Schuljahres Mitte August waren etwa die Hälfte in dieser Altersgruppe geimpft. Ab dem 1. November soll die Pfizer Impfung in angepasster Form auch für Kinder zwischen sechs und elf Jahren erhältlich sein. Die Kinderärzte und das Kinderspital bereiten sich eifrig darauf vor. Details waren aber in der letzten Oktoberwoche nur dürftig vorhanden.

Während in der Schweiz seit Kurzem die Coronatests selbst finanziert werden müssen, kriegen in Colorado die Kinder für jeden Test ein saftiges Taschengeld von zehn Dollar. Schulkinder können auf Wunsch der Eltern hin einmal wöchentlich in der Schule getestet werden. Die Teilnahme an diesem Programm ist freiwillig. Einmal im Monat wird den Familien ein elektronischer Geschenkgutschein mit dem Totalbetrag des Vormonates per Post zugestellt. Einige Kinder quengeln, bis die Eltern endlich nachgeben und mit ihrem Nachwuchs zum nächsten Supermarkt fahren. Andere Eltern legen das Geld bewusst für die Zukunft an. Unsere Tochter verkündete vor der ganzen Klasse, dass sie das Geld für einen jungen Bernhardiner sparen wird. Wer weiss, wie lange die Initiative des Gesundheitsamtes in Anbetracht der neuen Impfmöglichkeiten für Kinder noch anhält. Vielleicht reicht das Bonustaschengeld tatsächlich für ein Corona- Hündchen oder zumindest für eine neues Hundebett. Oder doch nur für die Traumpuppe.

Regula Grenier * Die Einsiedlerin Regula Grenier- Flückiger (*1973) zügelte 2007 nach Denver im amerikanischen Bundesstaat Colorado, am Fusse der Rocky Mountains. Seit 2011 wohnt sie im Nachbarort Thornton. Dort kamen 2011 Sohn Cody Frederick und 2015 Tochter Stephanie Nova zur Welt.

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