«Es wird keine Verlierer geben, sondern nur Gewinner»

Am kommenden Dienstag findet in der Milchmanufaktur in Einsiedeln der erste Differenzler Volksjass statt. Jeder ist unangemeldet willkommen. OKP dieses Anlasses ist Dani Zemp.

LUKAS SCHUMACHER

Wie kamen Sie darauf, in Einsiedeln einen Volksjass zu organisieren?

Wir, Annemarie Horat, Irmgard Kälin und ich, leiten die Sektion Biberbrugg und die Sektion Gisikon des Eidgenössischen Differenzler- Jass-Verbandes. Wir wissen, dass es in Einsiedeln sehr viele, gute Jasser gibt und viele Jassbegeisterte. Es wäre schön, wenn die alten «Cracks» teilnehmen und gleich noch ihre Kinder mitnehmen. Früher sagte man, dass Einsiedeln eine Jasshochburg sei. Wir möchten den Differenzler Jass mehr in die Öffentlichkeit rücken. Darum haben wir diesen Volksjass in Einsiedeln organisiert. Wie genau wird der Volksjass ablaufen? Um mitzumachen benötigt es keine Anmeldung. Insgesamt gibt es viermal vier Spiele. Bei jedem Spiel wird verdeckt angesagt, wie viel Punkte man macht, umso weniger Differenz, umso besser. Kann man auch als unerfahrener Jasser mitmachen? Ja, es sollen auch junge, unerfahrene Jasser mitmachen. Sieger ist jeder, der teilnimmt. Das Spielerische soll klar im Vordergrund sein. Mein Sprichwort lautet: nicht diskutieren, akzeptieren. Das Schöne beim Jassen ist, dass es keine Profis gibt. Wir müssen alle noch schaffen.

Seit wann jassen Sie?

Schon in jungen Jahren habe ich in der Stube mit meiner Familie gejasst. Ich bin in einer Grossfamilie im Freiamt aufgewachsen. An einer Seite des Tisches jassten die älteren und an der anderen die jüngeren.

Was genau hat es mit den beiden Sektionen Biberbrugg und Gisikon auf sich? Dort organisieren wir über das ganze Jahr verteilt Jassveranstaltungen, bei denen die Mitglieder mitspielen können, um Punkte zu holen. Die besten der Sektionen können dann bei den Schweizermeisterschaften mitjassen.

Spielen Sie ausschliesslich den Differenzler Jass?

Nein, ich mache alle Jasse. Ich nehme auch immer wieder gerne an einem Marathonjass teil. Dort wird über viele Stunden hinweg jeder Jass gespielt. Haben Sie beim Differenzler Jass einen Tipp für Anfänger? Wenn man nicht weiss was ansagen, dann kann man die Punktzahl der Trümpfe, die man auf der Hand hält, mal zwei rechnen. Weitere Asse sollte man ebenfalls dazu zählen. Diese Regel kann aber nicht immer angewandt werden. Wer jasst besser, Jung oder Alt?

Erfahrung ist wichtig beim Jassen. Aber auch die jungen, unerfahrenen Jasser haben eine Chance gegen die älteren. Ein Unerfahrener spielt nicht so, wie sich das der Erfahrene denkt. So entstehen Überraschungen. Man muss also auch daran denken, dass das Gegenüber vielleicht nicht so spielt, wie man selbst das erwarten würde. Am Ende des Tages ist aber nur etwas entscheidend, nämlich der Spass. Der steht ganz klar im Vordergrund des Volksjasses. Jeder ist willkommen, egal wie erfahren oder unerfahren. Es wird keine Verlierer geben, sondern nur Gewinner.

Foto: Lukas Schumacher

Dani Zemp

Jahrgang: 1958 Wohnort: Bennau Beruf: Gelernter Bäcker/Konditor, jetzt Spediteur

Hobbys: Jassen, Jassen Jassen, Wandern