Ein musikalischer Festabend

Konzert des Orchestervereins Einsiedeln in der Jugendkirche

Nach zweijähriger Spielpause war es dem Orchesterverein Einsiedeln endlich wieder einmal möglich, ein Konzert zu geben. Das zahlreich erschienene Publikum genoss die vielfältigen musikalischen Darbietungen. Dies auch dank der Organistin Muriel Fässler.

ANDREA KÄLIN

Für einmal musizierte der Orchesterverein nicht als klassisches Sinfonieorchester im Chorraum. Drei Ensembles bestehend aus Streichern, Holzsowie Blechblasinstrumenten wechselten sich in ihren Darbietungen zwischen Chorraum und Empore lose ab. Sie boten der erwartungsfrohen Zuhörerschar ein kontrastreiches Wechselspiel an Klangfarben und Melodien. Jedes Ensemble interpretierte zudem mindestens ein Werk zusammen mit der Orgel, welche von der Einsiedlerin Muriel Fässler gespielt wurde. Die junge Organistin meisterte ihre Aufgabe derweil mit Bravour. Zeno Schneider moderierte den Anlass gekonnt und lieferte den Zuhörern wertvolle Hintergrundinformation zu den einzelnen Werken. Alle Aufführenden spielten mit grosser Hingabe, was einen gelegentliche Abstimmungs- und Intonationsprobleme vergessen liess.

Mit «Trumpet Voluntary» von J. Stanley eröffnete das Brassquintett mit zwei Trompeten, Waldhorn, Posaune und Tuba unter der Leitung von Erich Meier den Konzertabend. Daneben interpretierten sie während des folgenden rund stündigen Konzerts auch zwei Werke von Komponisten der Gegenwart. Darunter den verspielten «Killer Tango » von S. Kompanek sowie zusammen mit der Orgel den ausdrucksstarken «Song of Hope» von P. Meechan, der nebst melancholischen auch hoffnungsvolle Elemente enthielt und nicht besser zur gegenwärtigen gesellschaftlichen Lage hätte passen können.

Das fünfköpfige Holzensemble bestehend aus Querflöte, Oboe, zwei Klarinetten und Bassklarinette geleitet von Felix Ochsner bot dem Publikum mit drei «Mödlinger Tänzen» von L. van Beethoven Stimmungsmusik, sodass man sich gedanklich im «Gasthaus zu den Drei Raben» zu Mödling wiederfand. Mit drei Varianten des Chorals «Nun ruhen alle Wälder» von J. S. Bach, einer Fassung des «Ave Maria» von J. S. Bach und Ch. Gounod für Klarinettenquintett und dem «Introitus Nr. 1», einem Marienlied von R. L. de Pearsall gelangten zudem Werke aus unterschiedlichen musikalischen Epochen zur Aufführung. Die Streichergruppe mit ihrer Leiterin Lucia Canonica interpretierte indessen das wunderbare «Allegro » aus W. A. Mozarts Sonate in C, KV 336, bei der Muriel Fässler an der Orgel meist solistisch in Erscheinung trat und die Streicher als Begleitung fungierten. Mit dem viersätzigen, facettenreichen Orgelkonzert Nr. 14 in A-Dur von G. F. Händel setzte das Orchester dem musikalischen Festabend einen gelungenen Schlusspunkt. Die Konzertbesucher spendeten schliesslich langanhaltenden Applaus und verlangten nach einer Zugabe, welcher das Blechquintett gerne nachkam.

Das Streicherensemble des Orchestervereins Einsiedeln konzertierte zusammen mit der jungen einheimischen Organistin Muriel Fässler in der Jugendkirche.

Foto: Andrea Kälin