«Der Kanton Schwyz ist ein Outdoor-Mekka»
Studenten der Höheren Fachschule für Tourismus analysierten Stärken und Schwächen des Schwyzer Tourismus.
ANJA SCHELBERT
Will man besser werden, lohnt sich oft ein Perspektivenwechsel. Darum hat Schwyz Tourismus zusammen mit der Höheren Fachschule für Tourismus (IST) ein Projekt durchgeführt: Zahlreiche Studenten haben den Tourismus in der Region während fünf Tagen untersucht. Am Freitag präsentierten sie überraschende Erkenntnisse.
Die Reaktionen der Zürcher Studenten auf den Tourismus im Kanton Schwyz fielen mehrheitlich positiv aus. «In Schwyz legt man noch Wert auf Traditionen», «der Kanton ist ein Outdoor-Mekka mit enormem Potenzial», und «das Kennenlernen von Othmar Schelbert, einem richtigen Älpler, hat uns beeindruckt» lauteten am Freitag im MythenForum Schwyz die Fazite. Verbesserungen seien vorwiegend im digitalen Bereich angezeigt.
E-Bike-Tour im Talkessel und Laternen-Loipe Die Projektgruppen erarbeiteten neue Ideen für Schwyzer Tourismusangebote: So wurde eine E-Bike-Tour mit gastronomischen Highlights vorgeschlagen. Start wäre in Brunnen, dann ginge es rund um den Lauerzersee und wieder zurück. Dieselbe Gruppe schlug auch eine Genusswanderung auf der Rigi vor. Wiederum zeigte eine Handvoll Studenten die Möglichkeit einer Langlaufloipe auf, welche alle fünf Meter mit Laternen geschmückt wäre.
Die Gruppe, die sich mit der Schwyzer Alpwirtschaft beschäftigte, warf zudem die Idee von Info-QR-Codes auf Alpwanderwegen auf.
Fast alle Projektgruppen kritisierten digitalen Auftritt
Unter all den verschiedenen Inputs, wie der Schwyzer Tourismus besser gemacht werden könnte, fand sich überraschenderweise ein gemeinsamer Nenner: Der Onlineauftritt sei im Konkurrenzvergleich dürftig, resümierten gleich drei von vier Projektgruppen unabhängig voneinander.
Beanstandet wurden die fehlende Aktivität der Tourismusregionen auf Social Media, Layouts und die Navigierbarkeit der Websites, die Benutzerfreundlichkeit digitaler Angebote sowie kompliziertes oder sogar fehlendes Online-Ticketing. Eine Studentin fand klare Worte: «Schwyz Tourismus soll die Chancen der Digitalisierung nutzen.» Das Problem ist bekannt, die Ressourcen fehlen Vendelin Coray, Geschäftsführer von Schwyz Tourismus, und Barbara Elsener, Marketing- und Projektverantwortliche, zeigten im Gespräch Verständnis. Elsener: «Das Problem ist bekannt, wir arbeiten daran. Bei nur 400 Stellenprozenten fehlt es uns aber an Ressourcen.» Coray ergänzte: «Digitale Ideen sind da, die Umsetzung ist aber nicht immer ganz einfach.»
Vendelin Coray und Barbara Elsener (vorne links) mit den Studenten der Höheren Fachschule für Tourismus (IST) im MythenForum Schwyz.
Foto: Anja Schelbert