Ausgeträumt am Friherrenberg
KOMMENTAR
Kühn und visionär ist das Projekt der Erlebniswelt Friherrenberg AG. Sie will den Einsiedler Hausberg mit einem Sessellift erschliessen, oben und unten ein Restaurant hinstellen und den Hang ganzjährig bespielen. Sollten sich Bau und Betrieb als rentabel erweisen, wollen die Initianten 22 Millionen Franken investieren. Ein Vorhaben, das seinesgleichen sucht.
Doch nun schmilzt die Hoffnung auf eine Realisation wie der Schnee im Frühling. Der Verwaltungsrat der Friherrenberg AG hat seine Idee erst einmal auf Eis gelegt. Das hat die Friherrenberg AG zwar nicht direkt kommuniziert, aber über die neu gegründete Skilift Einsiedeln AG ausrichten lassen. Das Projekt sei «nicht gestorben, sondern lediglich sistiert». Warum und wie lange ist nicht bekannt. Doch die selbst auferlegte Pause nährt den Verdacht, dass die touristische Erschliessung des verschlafenen Friherrenbergs in der Öffentlichkeit nicht den erhofften Rückhalt gefunden hat, sondern mal verdeckt, mal offen angezweifelt und hinterfragt worden ist.
Schaden angerichtet hat das Projekt keinen. Im Gegenteil: Seit der Präsentation der Idee hat diese zum Nachdenken über die Frage angeregt, ob alles auch sinnvoll ist, was machbar scheint. Die Antwort liegt vor.
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VICTOR KÄLIN