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Schulergänzende Kinderbetreuung

LESERBRIEFE

Kommentar im EA vom Dienstag, 14. September

Als Gründungsmitglied des Vereins Tagesschule Bezirk Einsiedeln beschäftige ich mich seit 2016 mit der schulergänzenden Kinderbetreuung und verfüge über ein Hintergrundwissen, das der Öffentlichkeit bisher weitgehend vorenthalten wurde.

Die Leitung des «Chinderhus Einsiedeln» (Trägerschaft Verein Familien- und Jugendberatung) war von Beginn weg an der Planung einer vom Bezirk getragenen schulergänzenden Kinderbetreuung beteiligt. Durch seine Einsitznahme in die von den Schulen Einsiedeln geführte Arbeitsgruppe war das «Chinderhus » jederzeit über die Pläne des Bezirkes orientiert. Zweifellos mahlen die staatlichen Mühlen langsam. Es wurde aber ein ausgereiftes Projekt an einem hervorragenden Standort ausgearbeitet, das in einem zweiten Schritt auch den Bedarf in den Vierteln abgedeckt hätte. Die entsprechende Bedarfsabklärung war von Rektor Markus Zollinger bereits zuvor durchgeführt worden.

Das «Chinderhus» benutzte das interne Wissen aus der Arbeitsgruppe gezielt, um unkoordiniert eigene Angebote ins Leben zu rufen: Zuerst das gescheiterte Projekt im Haus Zwei Raben. Kurz vor der Veröffentlichung des bezirkseigenen Projektes wurde überstürzt das Projekt «Fuchsenstrasse» in Betrieb genommen. Wie alle wissen, ohne die notwendigen Bewilligungen betreffend Brandschutz und so weiter.

Die Präsidentin des Vereins für Familien- und Jugendberatung sprach sich an der Bezirksgemeinde offiziell für das Projekt der Schulen Einsiedeln aus, während ihre Mitarbeiterinnen mit Flugblättern und E-Mails dagegen kämpften. Ein gewichtiges Argument: Es hätte ja noch freie Plätze … Nachdem das bezirkseigene Projekt an der Urne versenkt wurde, liegt es auf der Hand, dass die Gewinnerinnen, die bereits jetzt jedes Jahr eine Viertelmillion Franken Steuergelder erhalten, mit dem Aufbau eines umfassenden Betreuungsangebotes beauftragt werden. Die Frage ist, ob eine so undurchsichtige und widersprüchliche Organisation dafür genug Vertrauen geniesst, beziehungsweise ob man diese Aufgabe nicht doch besser dem Bezirk überlassen sollte. Stefan Meyer Kornhausstrasse (Einsiedeln)

«Zentralfest gleich Sodom und Gomorrha », EA 72/21

Leserbriefschreiber Guido Bisig scheint einen Albtraum erlebt zu haben. Anders ist sein Vergleich, das vergangene Zentralfest der Studentenschaft mit Sodom und Gomorrha, nicht zu deuten. Ist er wohl enttäuscht, dass sein Vergnügungsbereich wegen Corona- Massnahmen beschnitten wurde? Die Nachfrage bei den Wirtsleuten ergab rundum das Resultat: Es verlief in geordneter Art und Weise. Wenn studentische Trinklieder und zeitweise etwas laute Fröhlichkeit in geschlossenen Reihen als biblisches Schreckbild geschildert wird, so ist solches diskriminierend und unangebracht. Es war kein Gross-Anlass, der mich vor Jahren wegen immer wiederkehrenden üblen Umständen zum beigefügten Vers veranlasste (Ausschnitt): Ä gläsigi Gass Äs glitzgered und funkled Im chline Gässli det, Vom Bahnhof zu dr Hauptstrouss Wou d’Lüt zum Chlouster gönd. Mi bliibt verwundret stou churz, Und chrazt si ii dr Hour. Isch das ä bsundre Traum hüt, Isch das am Änd gar wour? Äs isch brutali Tatsach’, Dass ’s Splitter hät i’r Gass. Will jungi bsoffni Purschtä Verschlage blöid hend ’s Glas.

Karl Hensler, Allmeindstrasse (Einsiedeln)

Einen der letzten warmen Sonntage des Jahres auf dem Minigolf- Platz zu verbringen, war vergangenes Wochenende ein wahres Highlight. Vorbei an eingepferchten bunten Menschen mit lustigen Hütchen erreichten wir die Minigolf-Bahn. In einem separaten Pferch durfte sogar eine Musik spielen. Welch gelungene Mischung von Fasnacht und Viehschau. Zwei Veranstaltungen, die ja coronabedingt verboten waren oder stark eingeschränkt werden. Beim näheren Hinschauen fragte ich mich, ob die hüfthohen Absperrungen die Seuche vom Eindringen oder vom Ausdringen abhalten sollten. Gegen Abend wurde es zusehends normal, dass die vormals Eingepferchten sich völlig angstfrei unter das normale Volk mischten. Immer häufiger entstanden angeregte Gespräche zwischen «denen drinnen» und «denen draussen», lässig über die Absperrung lehnend. Ich weiss nicht, welchen Sinn diese «Drei-G-Regel» hatte. Aber eines ist klar: Die Gesundheit kann nicht der Grund für diese Massnahmen gewesen sein.

Gottfried Kälin, Halden (Euthal)

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