Auf direktem Weg zu Gleis 1
Eröffnung des Perrons 1 am Einsiedler Bahnhof
Am vergangenen Dienstag durften am Einsiedler Bahnhof die ersten Pendler am neu erstellten Perron 1 empfangen werden. Dies taten niemand Geringeres als Gesamtprojektleiter Richard Enz und die Projektleiterin des Perrondaches Ramona Moser.
LUKAS SCHUMACHER
Bereits um 5.30 Uhr am Morgen standen Ramona Moser (Projektleiterin Perrondach), Richard Enz (Gesamtprojektleiter), Hugo Abegg (Sicherheitsdelegierter) und Brigitte Baur (Stv. Mediensprecherin) von der SOB beim Perron 1 in Einsiedeln bereit, um den ersten Fahrgästen mit einem Brötli und Brügeli eine Freude zu bereiten und auf diese Weise die Eröffnung des Grossprojektes im kleinen Rahmen zu feiern.
Auf dem Gleis 1 verkehren die S13 und S40. Die S13 fährt von Gleis 1 nach Wädenswil und die S40 kommt auf Gleis 1 von Rapperswil in Einsiedeln an.
Der Nutzen der neuen Einstiegsseite in Richtung Dorf ist bereits bei den ersten Gästen zu beobachten. Eine Frau deponiert ihr Fahrrad in den neuen Veloständern – die mehr Stauraum bieten und übersichtlicher sind – und kann auf direktem Weg in den Zug steigen, ohne bis ganz nach vorne zu laufen und wieder zurück, wie dies zuvor der Fall war. Zwei Frauen rennen kurz vor Abfahrt auf den Zug und erwischen ihn gerade noch … das wäre bei der alten Einstiegsseite noch knapper geworden. Ein paar verwirrte Blicke der Pendler sind ebenfalls hie und da zu erblicken.
Die Reaktionen der ersten Pendler sind durchwegs positiv. Sie freuen sich, dass sie nicht mehr so weit laufen müssen, vor allem, wenn man mit dem Velo kommt. Zufrieden mit den Bauarbeiten
Ramona Moser, Projektleiterin des Perrondaches ist zufrieden mit dem Abschluss der Arbeit. Das neue Dach bietet den Reisenden Schutz vor Niederschlägen und erhöht den Komfort. Sie ist glücklich, dass alles nach Plan gelaufen ist und es keine Unfälle bei den Bauarbeiten gab. Richard Enz ist ebenfalls froh über die planmässige Umsetzung der Bauarbeiten des Hausperrons wie des gesamten Umbaus des Bahnhofs, die 2016 in Planung gingen und im September 2017 begonnen haben. Es sei für ihn ein befriedigendes Gefühl, jetzt dazustehen und den praktischen Nutzen zu beobachten. Das Budget der Arbeiten wurde nicht überschritten. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund eine Million Franken inklusive Vorplatz, Bänke, Veloständer und mehr.
Besondere Beleuchtung
Beim neuen Perrondach kommt eine besondere Beleuchtung zum Einsatz. Es handelt sich dabei um einen Prototypen, der am Einsiedler Bahnhof für die SOB getestet wird. Das Licht dimmt sich automatisch, wenn niemand dort ist. Sobald eine Person kommt, werden die Lampen heller. Die einzelnen Leuchtensegmente haben eine eigene Steuerung mit Lichtmessung und Präsenzsensoren und kommunizieren untereinander. Wenn man sich bewegt, so werden die Lichter vor einem heller und weisen einem den Weg. Dies soll nicht nur Energie sparen, sondern auch dazu beitragen, nachts die Lichtverschmutzung zu minimieren. Es ist also durchaus möglich, dass bald an allen weiteren SOB-Bahnhöfen solche Leuchten zum Einsatz kommen.
Ein langes Geländer
Auffallend am Einsiedler Bahnhof ist ein langes Geländer, das bei der alten Einstiegsseite in Richtung Alp aufgebaut worden ist. Das Geländer versperrt den Weg zum Gleis. Mit dieser baulichen Massnahme will man verhindern, dass die Fahrgäste auf der falschen Seite des Gleises warten. Das besondere am Gleis 1 in Einsiedeln ist nämlich, dass man theoretisch auf beiden Seiten ein- und aussteigen könnte. Dies ist jedoch nicht möglich, «weil gemäss den Ausführungsbestimmungen des Bundesamts für Verkehr muss beim Perron eine Abgrenzung angebracht werden, wenn dieses nicht mehr zum Ein-/Aussteigen benutzt wird. Der Grund ist, dass die Kunden beim Ein-/Aussteigen im Lichtraumprofil stehen, dies aber nicht mehr dürfen, wenn eine Perronkante nicht mehr zu diesem Zweck dient», wie die SOB auf Anfrage mitteilt.
Ramona Moser (Projektleiterin Perrondach) und Richard Enz (Gesamtprojektleiter) machten mit einem Zmorge den ersten Pendlern auf dem Perron 1 eine Freude.
Fotos: Lukas Schumacher
Dort, wo vorher eine Rampe war, ist jetzt ein grosszügiger offener Fussgängerbereich. So kommt man bequem von der Dorfseite direkt zum Gleis 1, ohne einen grossen Umweg zu machen.
Wo man früher in den Zug auf Gleis 1 einstieg, ist nun ein schier unendliches Geländer montiert, damit niemand auf der falschen Seite auf den Zug wartet.