Spätestens im April soll es losgehen
Mögliche Szenarien zum Wiederbeginn der Fussballsaison
Wann wird in unserer Region wieder Fussball gespielt? Der Innerschweizerische Fussballverband präsentiert verschiedene Szenarien.
STEPHAN SANTSCHI
Der Bundesrat hat den Lockdown bis Ende Februar verlängert, unter anderem bleiben die Sportanlagen für Menschen ab 16 Jahren in vielen Gemeinden geschlossen. Damit befindet sich auch ein Grossteil der Zentralschweizer Hobbyfussballer, von den A-Junioren über die Aktivfussballer bis hin zu den Senioren, weiterhin im Winterschlaf. Die unter 16-Jährigen können wenigstens normal trainieren, Wettkämpfe sind aber ebenfalls keine zugelassen. Nicht einmal die erste Saisonhälfte konnte abgeschlossen werden, Ende Oktober 2020 wurde der Spielbetrieb in allen Kategorien eingestellt.
Wann es weitergeht, ist unklar. Markus Berwert, der Geschäftsführer des Innerschweizerischen Fussballverbands (IFV), hält jedoch fest: «Wenn es möglich ist, wollen wir alles zu Ende spielen.» Der Vorstand des IFV hat vor Kurzem verschiedene Varianten verabschiedet (siehe Grafik).
Ein optimistisches und ein realistisches Szenario Szenario eins mit Trainingsstart am 1. Februar musste durch die jüngste Verschärfung der Massnahmen bereits verworfen werden. Einen grossen Effekt auf die Spielpläne hat dies nicht, nur jene Nachtragsspiele aus der Herbstrunde der Halbjahresmeisterschaften, die keinen Einfluss mehr auf die Rangliste haben, sind gestrichen worden. Betroffen davon sind die A-, Bund C-Junioren sowie die 4. Liga der Männer. Zur Debatte stehen aktuell ein sehr optimistisches und ein realistisches Prozedere. Ersteres sieht den Trainingsstart am 1. März vor, also unmittelbar nach der erhofften Lockerung des Lockdowns. In diesem Fall könnte der Spielbetrieb der Rückrunde gemäss ordentlichem Spielplan durchgeführt werden, die Teams der 2. und 3. Liga würden ab dem 20. März als Erste wieder Meisterschaftsspiele austragen. «Damit rechnen wir aber nicht. Wir beschäftigen uns in erster Linie mit dem Wiedereinstieg am 1. April. Davon gehen auch das Bundesamt für Sport und Swiss Olympic aus», sagt Berwert. Sollte tatsächlich nicht vor April trainiert werden können, hätte dies folgende Auswirkungen auf den Spielbetrieb: – Alle Nachtragsspiele aus den Herbstrunden der Halbjahresmeisterschaften (4. Liga der Männer, A- bis C-Junioren, FF19-Juniorinnen) fallen aus. Die Ranglisten werden anhand der Quotienten erstellt (Punkte geteilt durch Spiele). – Die Nachtragsspiele aus der Vorrunde von Jahresmeisterschaften werden durchgeführt, allerdings nicht wie geplant vor dem Beginn der Rückrunde, sondern individuell verteilt über die verbleibenden Monate. – Die Rückrunden der Erwachsenen und die Frühlingsrunden im Nachwuchs beginnen Mitte April und damit je nach Kategorie zwei bis drei Wochen verspätet. «Es wird zu mehreren englischen Wochen kommen, auch wenn wir aus gewissen Vereinen hören, dass dies im Amateurbereich nicht gehe. Doch wenn wir spielen wollen, braucht es die englischen Wochen», so Berwert. Noch offen ist, ob die für die zweite Saisonhälfte geplanten Auf-/Abstiegsrunden der 4. Liga gespielt werden. – Zusätzlich zu den englischen Wochen werden, wo nötig, die Meisterschaften bis spätestens am 11. Juli verlängert. Am längsten dauern jeweils die 2. und 3. Liga (mit Aufstiegsspielen) der Männer. Auch sämtliche Cupwettbewerbe, inklusive des Cupfinaltags, sollen zu Ende gespielt werden.
«Worst Case» Sollte selbst bis im April noch keine Entwarnung aus Bundesbern eintreffen, hätte der IFV mit dem Trainingsstart per 1. Mai eine weitere Variante zur Hand. «Dann ginge es nur noch darum, die Nachtragsspiele aus der Vorrunde durchzuführen. Der Schweizerische Fussballverband gibt nämlich vor, dass die Meisterschaft nach der Hälfte der Spiele gewertet werden kann», führt Berwert aus. Das heisst: Im Gegensatz zur Saison 2019/20 gäbe es dann wenigstens wieder Aufund Absteiger, auch die Cupwettbewerbe sollen ausgespielt werden. Sämtliche Rück- und Frühlingsrunden würden indes erneut ins Wasser fallen. Sollte es sogar zum Worst Case, sprich wie letztes Jahr zum vorzeitigen Abbruch kommen, würde die Saison erneut nicht gewertet werden.»