«War nie ganz am Limit»
Wendy Holdener in Semmering Elfte nach dem ersten Durchgang
In Semmering konnte gestern Montag nur der erste Lauf des Riesenslaloms gefahren werden. Ob und wann das Rennen fortgeführt oder neu gestartet wird, war bis zum Redaktionsschluss noch nicht bekannt.
KONRAD SCHULER
Starke Sturmböen liessen gestern im österreichischen Semmering nach dem Mittag keinen zweiten Lauf zu. Die Gondelbahn musste stillgelegt werden, diverse temporäre Aufbauten und Abschrankungen wurden um- und weggefegt. Selbst die Metallzaunabschrankungen hielten dem Wind nicht stand. An ein Rennen war nicht zu denken. Ob der erste Lauf gewertet wird, das Rennen annulliert, neu gestartet oder irgendwann fortgeführt wurde oder wird, war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.
1,8 Sekunden hinter Vlhova
Nach dem ersten Lauf führte die Slowakin Petra Vlhova vor der Italienerin Marta Bassino. Michelle Gisin lag auf dem verheissungsvollen dritten Rang mit nur 0,35 Sekunden Rückstand. Wendy Holdener belegte als drittbeste Schweizerin Rang elf mit 1,80 Sekunden Rückstand auf Vlhova.
Die Unteribergerin war nach den beiden Riesenslaloms von Courchevel vor zwei Wochen in die Schweiz gereist und liess die drei Speedrennen von Val d’Isère sausen. Anstelle derer trainierte sie ein paar Tage auf der Tschentenalp. SRF-Kommentatorin Michèle Schönbächler sagte beim Start von Wendy Holdener zum ersten Lauf: «Es geht für Wendy Holdener darum, nach verhaltenem Saisonstart und nach dem Ausfall in Courchevel das Ruder herumzureissen.» Tatsächlich startete die Unteribergerin oben gut und verlor dann leider im steileren Mittelteil neun Zehntelssekunden. Der unterste Teil gelang wieder besser.
Wendy Holdener selbst zeigte sich im SRF-Interview nicht unzufrieden. «Ich bin schön gefahren und war nie ganz am Limit. Ich habe eine tipptoppe Ausgangslage für den zweiten Lauf.» Und weiter: «Ich habe unten aufgrund der Zwischenzeiten ein paar Ränge aufgeholt. Ich hoffe, dass ich dann im zweiten Lauf da anschliessen kann und gleich von oben beginne aufzuholen. » Doch dazu kam es dann gestern wegen den Sturmböen nicht mehr.
Sturmböen in Semmering bliesen gestern fast alles um. Foto: zvg