ChampionsLeague
KOMMENTAR
Selbst die Politik hat sich inzwischen eingeschaltet in die Diskussion um die Übertragungsrechte der Champions League. Seit bekannt geworden ist, dass das Schweizer Fernsehen ab dem kommenden Jahr keine Fussballspiele der Königsklasse mehr übertragen wird, ist die Ausrichtung der öffentlich-rechtlichen Sender einmal mehr zum Politikum geworden. Statt der SRG zeigen zwei Privatsender sechs Gruppenspiele plus den Final. Immerhin ebenfalls gratis. Insider gehen davon aus, dass die Übertragungsrechte vier bis fünf Millionen Franken kosten.
Die SRG hat kapituliert im Bieterrennen um die TV-Lizenzen. Man mag das bedauern oder nicht. Und man darf sich durchaus auch fragen, ob die Übertragung der internationalen Fussballspiele ein «gemeinschaftsstiftender Inhalt» ist (der höchstwahrscheinlich leider nie mit dem FCE stattfinden wird). Fakt ist, dass die Privaten das Geschehen diktieren. Noch gibts einige Schlupflöcher mit Gratisangeboten. Doch der freie Markt spricht eine andere Sprache. Über kurz oder lang lassen sich die irrwitzigen Investitionen lediglich noch mit Bezahlfernsehen refinanzieren. Wer zahlt, befiehlt. Und wer konsumiert, bezahlt ebenfalls – aus dem eigenen Portemonnaie statt über TV-Gebühren. Auf die Champions League bezogen gibts daran eigentlich nichts einzuwenden.
VICTOR KÄLIN