So bunt war der Himmel über dem Hummel noch nie
Am vergangenen Pfingstwochenende herrschte am Himmel unserer Region Ausnahmezustand. Unzählige Gleitschirmflieger reisten aus der ganzen Schweiz in unsere Region.
LUKAS SCHUMACHER
Selbst der Clubpräsident des regionalen Gleitschirmclubs «Black Birds», Thomas Baumgartner, war über den Ansturm auf die Startplätze beim Hummel überrascht. «Nach 80 Gleitschirmen in der Luft habe ich aufgehört zu zählen», sagt Baumgartner. Wie viele am Wochenende insgesamt in der Luft waren, sei schwierig zu sagen. Es sei jedoch rekordverdächtig gewesen.
Geschlossene Bergbahnen und anhaltende Bise Für den Grossansturm, besonders auf den Hummel, gab es gleich mehrere Ursachen. Der Hummel ist einer der wenigen Berge, bei denen man bei Biswind fliegen kann – dies ist in der Szene weitherum bekannt. Ausserdem ist der Hummel zentral gelegen und es hat zahlreiche Parkplätze vor Ort. Der Berg zieht auch «Lauffaule» an, besonders jetzt, da alle Bergbahnen noch geschlossen sind. Der erste Startplatz im Rotmoos ist nur 15 Gehminuten vom Parkplatz entfernt, der obere Startplatz eine gute Stunde. Zu guter Letzt ist selbstverständlich die tolle Aussicht auf unsere Natur ein starker Grund, in unsere Region zu reisen und sie von oben zu bewundern.
Auch wenn es aus der Ferne so scheint, als kämen sich die Gleitschirmflieger gefährlich nahe, ist dies nicht der Fall. Abstand ist genügend vorhanden und alle Flieger befolgen strikte Regeln. Den Anfängern lässt man in der Luft etwas mehr Platz.
20 Jahre Black Birds
Der Club Black Birds betreibt beim Hummel und in Euthal offizielle Start- und Landeplätze für Gleitschirmflieger. Präsident Thomas Baumgartner erhielt bereits kurz vor Pfingsten zahlreiche Anrufe von Gleitschirmkollegen, die sich nach der Situation vor Ort erkundigten. Beim Schiessstand im Dick in Gross war der Club die ganze Zeit vor Ort und sorgte dafür, dass alles korrekt abläuft und die Autos richtig parkiert sind. «Wir sind sehr froh und dankbar über die gute Zusammenarbeit mit den Landbesitzern. So durften wir spontan auch Autos auf der Wiese parkieren lassen», erzählt Baumgartner. Der Club Black Birds revanchiert sich bei den Landbesitzern unter anderem mit Helfereinsätzen. Die Gleitschirmflieger vor Ort bezahlen gerne eine kleine Gebühr für die Nutzung.
Der Club feiert dieses Jahr sein 20-Jahr-Jubiläum. Gerne hätten die Black Birds dies mit einem Festzelt beim Landeplatz Dick gefeiert. Der Ansturm über Pfingsten wäre perfekt dafür gewesen. Leider lässt dies die aktuelle Coronasituation nicht zu. Sobald der Biswind nachlässt und die Bergbahnen wieder laufen, sollte es auch am Hummel- Himmel weniger bunt zu und her gehen.
Zahlreiche Gleitschirmflieger dekorierten über Pfingsten den HImmel. Foto: Erwin Gubler