Einsiedler Krankenkasse liefert gutes Ergebnis und stockt Reserven auf
Ein beeindruckendes Finanzergebnis 2019 legt die Einsiedler Krankenkasse vor. Vom guten Geschäftsgang sollen auch die Versicherten profitieren.
VICTOR KÄLIN
Das Geschäftsjahr 2019 der Einsiedler Krankenkasse war nicht nur durch den Bezug der neuen Räumlichkeiten an der Kronenstrasse geprägt, sondern ebenso sehr durch ein hervorragendes Finanzergebnis. Gemäss Geschäftsführer Urs Kälin sei bereits 2018 ein gutes Jahr gewesen. «Doch 2019 war noch besser. Das beste Jahr in der Geschichte!» Zwar erreichte der Jahresgewinn 2019 mit 638’000 Franken nicht den Umfang von 2018, als das Eigenkapital gar um 820’000 Franken erhöht werden konnte. Dafür verantwortlich sind in erster Linie die Rückstellungen, welche gegenüber 2018 um mehr als eine Million Franken zugenommen haben – unter anderem um fast 560’000 Franken bei den «versicherungstechnischen Rückstellungen » sowie um 520’000 Franken für «Risiken in den Kapitalanlagen ». Diese Position erscheint erstmalig in der Jahresrechnung. «Der Finanzmarkt unterliegt enormen Schwankungen », erklärt Urs Kälin. Mit einer Rückstellung können in Zukunft die Auswirkungen auf das eigene Geschäftsergebnis abgefedert werden. Letztlich handelt es sich um eine finanztechnische Massnahme.
Trotz dieser Vorsichtsmassnahmen stieg das Eigenkapital der Einsiedler Krankenkasse innert Jahresfrist von 9,21 auf 9,85 Millionen Franken. Auch Versicherte profitieren
Geht es nach dem Willen des von Thomas von Rohr präsidierten Vorstands dürften auch die Versicherten vom guten Geschäftsgang profitieren. 0,75 Millionen Franken sollen an sie zurückerstattet werden; das ergibt rund 180 Franken pro Versicherten. «Wie die Jahresrechnung zeigte, waren die Prämien zu hoch. Und nun können wir einen Teil davon zurückerstatten », begründet Urs Kälin den Entscheid. Bereits in den beiden Vorjahren hat die Kasse 0,5 und 0,4 Millionen Franken auszahlen können. Der Antrag muss allerdings vom Bundesamt für Gesundheit noch bewilligt werden.
Unter dem Schwyzer und Schweizer Durchschnitt Im Geschäftsjahr nahm die Krankenkasse Einsiedeln 14,04 Millionen Franken an Prämien ein (2018: 13,44 Millionen); der Schaden- und Leistungsaufwand belief sich auf 12,46 Millionen (2018: 11,74 Millionen). Die Zahl der Mitglieder erhöhte sich von 4247 auf 4456, der Erkrankungsanteil blieb mit 85 Prozent auf Vorjahresniveau. Das Durchschnittsalter stieg von 43,83 auf 44,60 Jahre. Pro Versichertem zahlte die Krankenkasse durchschnittlich 3438 Franken aus, 2,6 Prozent mehr als 2018 (3349 Franken). Damit liegt die Einsiedler Kasse leicht unter dem Durchschnitt des Kantons Schwyz (3471 Franken) und deutlich unter dem Schweizer Mittelwert, der bei 4009 Franken liegt.
Auf der Einnahmeseite weiter erwähnenswert sind die Erträge aus den Kapitalanlagen, deren Marktwert Ende 2019 bei 12,44 Millionen Franken lag (2018: 11,75 Millionen). Trotz der erwähnten Rückstellung blieb am Jahresende noch immer ein Überschuss von 15’000 Franken. 2018 stand hier ein Verlust von 260’000 Franken, was die von Kälin erwähnten Schwankungen deutlich illustriert: «Dank unserer Reserve befinden wir uns jedoch in einer komfortablen Lage.» Prämienreduktion war bisher noch kein Thema Ob das gute Jahresergebnis 2019 allenfalls den Druck auf eine Prämiensenkung erhöht, bezweifelt Urs Kälin: «Wir dürfen die Reserven nicht mit einer Prämiensenkung abbauen.» Bisher war eine Prämienreduktion im Vorstand noch kein Thema; ob es eines im Sommer wird, wenn die Ansätze für 2021 beschlossen werden, kann Urs Kälin derzeit nicht sagen.