Nur schwer zu verstehen
KOMMENTAR
Wo ein Wille ist, ist ein Weg. Ob dieser Spruch auch gilt beim weiteren Vorgehen der umstrittenen Pflästerung des Klosterplatzes, darf bezweifelt werden. Denn dass der Platz im Platz bis 2022 weiter geschottert bleibt, obwohl das Welttheater abgesagt wurde, ist schwer zu verstehen. Ja, erscheint geradezu ärgerlich.
Denn Pilger sind längst nicht mehr begeistert von der Dauerbaustelle rund um das Kloster – dem Wahrzeichen und wertvollen Imageträger Einsiedelns. Das kann man hin und wieder sogar hörbar vernehmen, wenn man sich rund ums Kloster aufhält.
Einsiedeln und das Kloster als wichtigster Wallfahrtsort der Schweiz könnten Schaden nehmen, wenn die Baustelle nun zur jahrelangen Geschichte wird. Ganz zu schweigen von den einheimischen Gastronomie-Betrieben und Läden, die längst unter der Baustellen-Situation stöhnen. Selbst in Corona-Zeiten wäre es möglich – per Videokonferenzen – einen zügigen Kompromiss auszuhandeln, welche Pflästerung es nun auf dem Platz im Platz sein soll. Auch in Corona-Zeiten dauert es sicher nicht ewig, die nötigen Steine zu bestellen und zu erhalten. Und es wäre sicher auch nicht völlig unmöglich, den Platz im Platz bis im Herbst noch fertigzustellen. Wo ein Wille ist, ist, wie gesagt, auch ein Weg.
WOLFGANG HOLZ