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Damit die Kirche im Dorf bleibt

Damit die Kirche im Dorf bleibt Damit die Kirche im Dorf bleibt

Die Kirchgemeinden im Ybrig gehen auch in Zukunft getrennte Wege

Die Kirchgemeinde Oberiberg plagen Personalsorgen. Den Widrigkeiten zum Trotz wird es auch in Zukunft keine Kooperation zwischen den Pfarreien Oberiberg und Unteriberg geben. «Man soll nicht künstlich zusammenfügen, was nicht zusammengehört », heisst es im Generalvikariat der Urschweiz: Die beiden Pfarreien hätten ein «sehr unterschiedliches Pfarreileben» entwickelt.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Trotz des überhandnehmenden Priestermangels in der Schweiz zeigt sich Brigitte Fischer Züger vom Generalvikariat der Urschweiz zuversichtlich, dass demnächst eine Lösung für die Kirchgemeinde in Oberiberg gefunden werden kann: «Weil Pater Paul Peng wegen des Coronavirus wohl bereits früher als geplant in den Ruhestand treten wird, braucht es bald einen Nachfolger», sagt die Mitarbeiterin der Stabstelle für Personal und Pastoralplanung.

Es gebe Bewerbungen. «Für diese hervorragend und mit viel Herzblut geführte Kirchgemeinde in Oberiberg einen Pfarrer zu finden, dürfte einfacher umzusetzen sein als gedacht», sagt Fischer Züger: Nur schon das sehr attraktive Stelleninserat der Kirchgemeinde sei einladend. «Diametral entgegengesetzt»

Obwohl bereits jetzt der Vikar aus Unteriberg, Peter-Klaus Vonlanthen, in Oberiberg aushelfe, werde es wohl in Zukunft keine grössere personelle Zusammenarbeit zwischen den beiden Kirchgemeinden geben: «Die beiden Pfarreien haben ein selbstständiges und sehr unterschiedliches Pfarreileben entwickelt. Man soll nicht künstlich zusammenfügen, was nicht zusammengehört », konstatiert Fischer Züger: In anderen Kirchgemeinden komme es auch im Kanton Schwyz durchaus zu Kooperationen, zur Zusammenarbeit von Pfarreien, die zu einem gemeinsamen Seelsorgeraum führen können.

«Bis es aber zu einem Seelsorgeraum kommt, braucht es einen langen Prozess», sagt Fischer Züger: Und für diesen Prozess seien die Bedingungen im Ybrig zurzeit noch nicht gegeben.

Einen gemeinsamen Seelsorgeraum mit Unteriberg und Oberiberg hält Edy Marty für unwahrscheinlich: «Eine mögliche Seelsorgeeinheit mit den beiden Kirchgemeinden ist bis anhin noch nie ein Thema gewesen», meint der Kirchenratspräsident von Unteriberg. Das sei schon aufgrund unterschiedlicher Befindlichkeiten in den beiden Pfarreien kein einfaches Unterfangen.

Das Generalvikariat der Urschweiz sei zwar seit Längerem daran, eine Lösung zu finden. Allerdings sei eine enge Kooperation unter den beiden Kirchgemeinden kaum denkbar. «Unser Vikar Peter-Klaus Vonlanthen hat in Oberiberg schon regelmässig ausgeholfen. Er könnte das in grösserem Umfang tun. Unser Pfarrer Roland Graf hingegen steht hierfür nicht zur Verfügung, da er als Priester in Studen und Unteriberg bereits ausreichend ausgelastet ist», sagt Marty. Er hofft, dass der demnächst tagende Bischofsrat Lösungsvorschläge bespricht und Entscheidungen fällt.

Damit die Kirche im Dorf bleibt: Vorderhand wird Roland Graf, Pfarrer in Unteriberg und Studen, nicht in der Pfarrkirche St. Johannes in Oberiberg predigen.

Fotos: zvg Der Bischofsrat im Fokus

Edy Marty ist Gemeindepräsident und Kirchenratspräsident in Unteriberg. Brigitte Fischer Züger ist Mitarbeiterin bei der Stabstelle für Personal und Pastoralplanung im Generalvikariat der Urschweiz.

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