Kryenbühl und Ochsner punkten im Weltcup
Urs Kryenbühl hat sein Weltcup-Comeback in Kvitfjell mit einem 19. Rang gegeben, Cédric Ochsner holte in seinem Weltcup-Debüt mit Rang 23 auf Anhieb die ersten acht Zähler.
KONRAD SCHULER
Urs Kryenbühls Comback und Cédric Ochsners Debüt in Norwegen waren erfolgreich
Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen beim letzten Weltcup- Speedrennen am Samstag in Kvitfjell kaum sein können, und doch war die Gemüts- und Ausgangslage wohl für beide Swiss-Ski-Athleten etwa dieselbe. Urs Kryenbühl kam von einer fast zweimonatigen Wettkampfpause zurück, Cédric Ochsner konnte erstmals an einem Weltcuprennen an den Start gehen.
Grossartiges Debüt von Ochsner Vor allem dank mehreren Erfolgen in Europacup-Abfahrten erhielt der 21-jährige Trachslauer zum Saisonende erstmals ein Aufgebot zu einer Weltcupabfahrt.
Am Donnerstag im ersten Training sorgte er mit der zweitbesten Zeit für Aufsehen und eine sensationelle Leistung. Am Freitag im zweiten Training setzte er sich im internen Ausscheidungsrennen durch und belegte mit der genau gleichen Zeit wie Beat Feuz den 31. Trainingsrang. Damit war er mit dem aktuell besten Abfahrer der Welt und 2,05 Sekunden Rückstand auf den Trainingsschnellsten je nach Sichtweise dritt- oder viertbester Schweizer.
Am Samstag startete Cédric Ochsner mit der Startnummer 49 ins Rennen. SRF hatte die Übertragung bereits beendet. Auf anderen Sendern konnte die Fahrt des Trachslauers aber verfolgt werden. Von oben bis unten zeigte der Debütant eine sehr gute und solide Leistung. Im Ziel lag er 1,96 Sekunden hinter Sieger Matthias Mayer aus Österreich und setzte sich auf den 23. Platz.
Damit eroberte der Newcomer im ersten Rennen seiner Karriere auf der höchsten Stufe acht Weltcupzähler. Ein gelungener Einstand.
Grosse Aufmerksamkeit für Kryenbühl
Urs Kryenbühl gab in Kvitfjell sein Comeback und tastete sich Tag um Tag wieder an die erweiterte Weltspitze heran. Am Donnerstag wurde er im ersten Training mit 3,47 Sekunden Rückstand 54., am Freitag reichte es im zweiten Training mit 3,08 Sekunden Rückstand auf den 57. Rang.
SRF widmete dem Unteriberger am Freitagabend in der Sendung Sport aktuell den Hauptbeitrag. Nach dem Rückblick auf den sensationellen zweiten Rang in Bormio von Ende Dezember und der Verletzung beim Training Mitte Januar in Wengen stand Urs Kryenbühl Red und Antwort.
«Es ist sehr schön, es ist wirklich cool, wieder unter den Kameraden zu sein, all die Trainer wieder zu sehen und auch die Konkurrenten wieder zu treffen. Es ist einfach schön, wieder dabei zu sein», fasste er sein Befinden in positive Worte.
Es sei für ihn sicher einfacher gewesen, weil er schon ein gutes Resultat gehabt habe. Verletzungen gebe es ja oft in seinem Sport. «Es war schöner, da ich schon etwas Cooles im Sackhatte. So konnte ich es zu Hause auch ein wenig geniessen», fasste er die fast zwei Monate dauernde Wettkampfpause zusammen.
Im Rennen schaue man immer auf das Resultat, aber auch die eigene Leistung sei wichtig. «Niemand kann erwarten, dass ich morgen im Rennen vorne hineinbolze, obwohl es schlussendlich immer das Ziel ist», führte er hinsichtlich der Erwartungen aus. Drittbestes Karriereergebnis für Urs Kryenbühl Urs Kryenbühl startete erstmals ganz vorne mit der Startnummer 2. Ihm gelang von oben bis unten eine erstaunlich solide Fahrt ohne nennenswerten Fehler. Mit 1,7 Sekunden Rückstand auf den Sieger belegte er den 19. Rang. Das ist das drittbeste Karriereergebnis von ihm in einer Weltcupabfahrt überhaupt. Angesprochen auf seine Aussage, dass er im Rennen mehr Körperspannung und mehr Zähne zeigen werde, sagte er zu seinem Rennen: «Ja, es ist mir definitiv gelungen. Von den Trainingsrängen her habe ich heute einen grossen Sprung nach vorne gemacht. Ich bin sehr zufrieden mit der Fahrt und dem Ergebnis. » Platz 15 im Abfahrtsweltcup
In Kvitfjell wurde die neunte und letzte Abfahrt des Winters gefahren. Beat Feuz eroberte zum dritten aufeinanderfolgenden Male die kleine Kristallkugel.
Urs Kryenbühl startete an fünf von den neun Rennen und fuhr die Ränge 39 in Lake Louise, 23 in Beaver Creek, 13 und zwei in Bormio sowie 19 in Kvitfjell heraus. Im Abfahrtsweltcup platzierte er sich mit 120 Punkten auf dem feinen 15. Platz. Somit hat er in diesem Winter die erweiterte Weltspitze erreicht. Ohne die Verletzung wäre wohl noch deutlich mehr dringelegen. Seine Leistungen lassen für nächstes Jahr aber berechtigte Hoffnungen aufkommen.
Urs Kryenbühl hätte am Sonntag auch im letzten Super-G der Saison starten können. Leider musste das Rennen wegen des schlechten Wetters mit Schneefall, Regen, Wind und Nebel abgesagt werden. So hat Urs Kryenbühl in der gesamten Saison gerade mal sieben Weltcuprennen bestritten: fünf Abfahrten, einen Super- G und eine Kombination. Fünfmal hat er dabei gepunktet. Für Urs Kryenbühl als auch Cédric Ochsner hat sich der Abstecher nach Norwegen bestens gelohnt. Die Skifans in unserer Region dürfen sich bereits heute auf die kommenden Taten der beiden freuen.
Vor dem Rennen war Urs Kryenbühl im Fokus des Interesses bei «sport aktuell».
Der Weltcup-Neuling Cedric Ochsner stellt sich dem SRF-Publikum vor. Fotos: SRF