Wohneigentum ist in Einsiedeln erneut teurer geworden
Wohneigentum bleibt gefragt. Das wirkt sich auch in Einsiedeln auf die Preise aus. Die Mieten hingegen tendieren eher gegen unten.
VICTOR KÄLIN
«Wohneigentum ist im Kanton Schwyz nach wie vor sehr gefragt.» Diese Einschätzung zum Schwyzer Immobilienmarkt stammt vom Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner AG, Zürich. Im Auftrag der Schwyzer Kantonalbank analysiert das spezialisierte Büro periodisch den hiesigen Wohnungsmarkt.
Gemäss gestriger Medienmitteilung gewannen vielerorts sowohl Eigentumswohnungen als auch Einfamilienhäuser im vergangenen Jahr erneut an Wert. Die anhaltend hohe Eigenheimnachfrage wird begünstigt durch die Wirtschaftslage, die anhaltend günstigen Finanzierungskonditionen und die grosse Beliebtheit der Wohnregion Kanton Schwyz. Entsprechend haben im Segment des Wohneigentums die Preise in vielen Regionen erneut zugelegt. In der Region Einsiedeln gibt es zu wenig Einfamilienhäuser Bereits seit Längerem übersteigt in der Region Einsiedeln die lebhafte Nachfrage das effektiv vorhandene Einfamilienhausangebot. Einsiedeln ist dabei allerdings keine Ausnahme, sondern bestätigt die Entwicklung, welche fast überall in der Schweiz zu beobachten ist.
Auf jedes Objekt, das auf den einschlägigen Onlineportalen zum Kauf angeboten wird, kommen fast sechs Suchende. Und bei einer mittleren Vermarktungsdauer von rund 50 Tagen finden Einfamilienhäuser hier schneller einen Abnehmer als im Schweizer Durchschnitt. Die starke Nachfrage lässt die Zahlungsbereitschaft ständig wachsen: Im vierten Quartal 2019 wurde ein typisches Einfamilienhaus im kantonalen Mittel für knapp zwei Prozent mehr gehandelt als noch vor einem Jahr. Stockwerkeigentum: Nachfrage zieht bereits wieder an Auch beim Stockwerkeigentum ist in der Region die Auswahl inzwischen dünn geworden, was die Expertise auf das Nachlassen der Neubautätigkeit im regionalen Mehrfamilienhausmarkt zurückführt. Zwar liessen die schwungvollen Preisanstiege, die beim Handel mit Eigentumswohnungen im Kanton Schwyz noch zu Beginn des Jahres 2019 beobachtet wurden, zuletzt etwas nach. Im Schnitt kletterten die Transaktionspreise für gängige Objekte um 0,9 Prozent nach oben. Dabei entwickelte sich die Situation in den einzelnen Marktgebieten unterschiedlich: Während Eigentumswohnungen im Bezirk Einsiedeln und der Region Innerschwyz vergangenes Jahr etwas günstiger wurden, legten deren Preise in den Regionen March und Höfe um durchschnittlich 2,1 Prozent zu.
Diese leichte regionale Entspannung dürfte allerdings nicht von längerer Dauer sein. Erwartet wird, dass die Nachfrage nach Wohneigentum in Anbetracht der tiefen Hypothekarzinsen auch im Jahr 2020 auf dem jetzigen Niveau verharren. Die aktuell vorherrschenden Marktverhältnisse beim Stockwerkeigentum spiegeln sich in konstant steigenden Kaufpreisen – insbesondere in Einsiedeln, wo der Nachfragedruck am grössten ist.
Selbst in den Höfen klettern die Preise nach oben
Nicht unerheblich für Einsiedeln ist die Entwicklung im Bezirk Höfe. Doch selbst dort haben die Preise der Wohnimmobilien abermals und auf hohem Niveau zugelegt. Sowohl die Preise der Eigentumswohnungen wie auch diejenigen der Einfamilienhäuser wiesen im letzten Jahr erneut eine klar steigende Tendenz auf. Angesichts der bereits erzielten Marktpreise in dieser Region ist das bemerkenswert – offensichtlich besteht hier nach wie vor ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, und verhältnismässig hohe Einkommen sowie rekordtiefe Hypothekarzinsen beflügeln die Eigenheimmärkte zusätzlich. Deutlich mehr Mietwohnungen auf dem Markt Die Schwyzer Mietwohnungsmärkte werden weiterhin kräftig mit Neubauten versorgt. Das inserierte Angebot verharrte im letzten Jahr deutlich über dem langfristigen Mittelwert, und die Wohnungsauswahl wird sich voraussichtlich noch weiter ausdehnen: Im letzten Jahr bewegte sich das projektierte Bauvolumen im kantonalen Mietwohnungsmarkt deutlich über dem Vorjahresniveau. Weiter nach unten tendieren dagegen die am Markt beobachteten Angebotsmietpreise. Auch hier spielt also der Markt – diesmal zugunsten der Wohnungssuchenden.