Departement auf Irrwegen
KOMMENTAR
Die Vogelwelt am Sihlsee lebt: In diesem Winter ist eine rekordmässige Zahl von Wasservögeln beobachtet worden. Dass es der Vogelwelt so gut geht, ist auch auf die Tätigkeit der Wildhüter zurückzuführen, die einen grossen Dienst leisten: Sie schützen die Natur und sind Fürsprecher von Fauna und Flora.
Ob die Wasservögelzählung der Wildhüter am Sihlsee heuer das letzte Mal über die Bühne gegangen ist, steht in den Sternen. Denn das dafür verantwortliche Amt für Natur, Jagd und Fischerei (ANJF) soll aufgelöst werden. Obwohl sich die Organisation des ANJF bestens bewährt hat.
Es ist höchste Zeit, dass der Regierungsrat den Vorsteher des Umweltdepartements in die Schranken weist. Unverständlich ist, dass der Rat die Auflösung des ANJF nicht verhindert hat. Nun tritt der Vorsteher ab: Zumindest wäre es angebracht, die Auflösung des Amts dem Nachfolger anzuvertrauen.
Die Politik ist aufgerufen, das Schlimmste zu verhindern: Es ist einfach, eine gut funktionierende Organisation aufzulösen und umso schwerer, diese wieder aufzubauen. So hängt das Damoklesschwert nicht nur über der Natur an sich, sondern auch über den Menschen, die in diesem Amt tätig sind. Die Politik ist gefordert, sich hier für eine gute Lösung einzusetzen.
MAGNUS LEIBUNDGUT