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«Bei Frauen wird schneller auf den Mann gespielt»

«Bei Frauen wird schneller auf den   Mann gespielt» «Bei Frauen wird schneller auf den   Mann gespielt»

Über 50 Personen, meist Frauen, besuchten am Mittwoch den Wahlabend der kantonalen Gleichstellungskommission in Schwyz. Die Kommunikations- und Politikberaterin Nathalie Henseler aus Rickenbach referierte.

ANDREAS SEEHOLZER

Der Wahlabend im Hotel Wysses Rössli war zweigeteilt. Zuerst referierte die Kommunikationsund Politikberaterin Nathalie Henseler. Am anschliessenden Podium kamen Elsbeth Anderegg Marty aus Lachen als Regierungsratskandidatin (SP) und die Kantonsratskandidatinnen Antonia Betschart-Langenegger aus Schwyz (CVP), Pia Gisler- Blattmann aus Steinen (SVP) und Andrea Schelbert-Kopp aus Ibach (FDP) zu Wort. Schlüssel für die politische Arbeit von Frauen In den fast eine Stunde dauernden Ausführungen zeigte Henseler auf, worum es ihrer Meinung nach in der Politik geht: Freude an der Politik und keine Angst vor Niederlagen haben. «Und der Humor ist die beste Medizin, wenn es mal wieder nicht rund läuft.» Das Rüstzeug für Frauen in der Politik fasste sie mit folgenden Schlüssel-Qualifikationen zusammen: Empathie, Zufriedenheit, Loyalität, Mut, Spieltrieb und Cleverness. Zu den Rahmenbedingungen gab Nathalie Henseler zu bedenken: «Politik muss man sich finanziell, zeitlich und emotional leisten können.» Bei Frauen werde schneller auf den Mann gespielt, und griffige Männernetzwerke wie das Militär seien für Frauen leider nicht vorhanden.

Am Ende des Referats von Henseler sagte Doris Beeler von der Gleichstellungskommission: «Es war wirklich toll, dir zuzuhören. » «Wir müssen uns wohlwollend wählen.» Durch das anschliessende Podium führte Konrad Schuler, ehemaliger Lehrer und einziges männliches Mitglied der Gleichstellungskommission. Schuler wollte von den Kandidatinnen wissen, was sie an der aktuellen Politik ärgert, freut, wo sie sich gerne einbringen würden und welchen Wahlkampf sie in den kommenden Tagen betreiben werden.

Andrea Schelbert-Kopp sagte, dass sie die Politik und die Freude daran für sich entdeckt habe. Elsbeth Anderegg Marty steht dafür ein, dass die Schwyzer Regierung sozialer und umweltbewusster werden soll. Lehrerin Antonia Betschart-Langenegger möchte sich im Bildungswesen einbringen, und Pia Gisler-Blattmann ist dafür, dass Frauen nicht aufgrund einer Quote, sondern dank ihrer Qualifikation gewählt werden. Andrea Schelbert-Kopp rief schliesslich alle Frauen auf: «Wir müssen uns wohlwollend wählen.»

«Politik muss man sich finanziell, zeitlich und emotional leisten können »: Nathalie Henseler.

Foto: Andreas Seeholzer

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