Bank hält Kurs auf unruhiger See
KOMMENTAR
2019 ist die Schwyzer Kantonalbank gehörig in Turbulenzen und Schlagzeilen geraten: Der damalige Präsident Kuno Kennel musste sich dem Vorwurf stellen, er habe bei einem Zukauf zum Nachteil der Kantonalbank gehandelt. Kennel trat zurück, und Vizepräsident Karl Roos aus Einsiedeln übernahm das Ruder ad interim.
Mit diesem fliegendenWechsel hat die Leitung der Bank Geschick bewiesen: Sie hält unverdrossen Kurs in unruhiger See und handelt in derAufarbeitung der Geschehnisse unaufgeregt. Der befürchtete Reputationsschaden ist ausgeblieben. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 7000 neue Kunden und ein Neugeldzufluss von 790 Millionen belegen, dass das Volk der Bank vertraut.
Zudem hat die Bank 2019 das drittbeste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt, ist bestens kapitalisiert und liefert einen grossen Teil ihres Gewinns an den Kanton ab.Alles scheint in Butter zu sein: Der eingeschlagene Weg,Wachstum anzustreben, ohne ein Risiko einzugehen, bewährt sich. Ob die Bank allerdings 2020 den Geschäftserfolg wiederholen kann,wie sie verkündet hat,steht in den Sternen geschrieben: Der Zustand der Weltwirtschaft ist fragil und der Kanton Schwyz beileibe keine abgeschottete Insel dieser Welt. Gerade dann nicht, wenn das Schwyzer Bankinstitut seine Fühler konsequent über die Kantonsgrenzen ausstreckt.
MAGNUS LEIBUNDGUT