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Wer Geld findet und es behält, macht sich strafbar

Drei junge Freunde finden auf einer Busfahrt von Siebnen nach Reichenburg ein herrenloses Portemonnaie vor und leeren dieses. Ein Fall für die Staatsanwaltschaft March.

ANOUK ARBENZ

Der Tag begann glücklich für die drei Freunde aus Siebnen. Es passiert schliesslich nicht alle Tage, dass einem Geld in den Schoss fällt. Aber ganz so war es eben doch nicht. Als die drei Jungs im Bus von Siebnen nach Reichenburg absitzen wollen, bemerken sie auf einem Platz ein liegengelassenes Portemonnaie. Statt dieses beim Buschauffeur abzugeben, steckten sie dieses ein – und tobten sich aus. Ohnehin keine weisse Weste

Einer der Jungs hatte schon länger keine weisse Weste mehr. Der Polizei war er aufgrund eines Diebstahls im Denner in Buttikon, wegen seines Marihuana- Konsums sowie vielen Beleidigungen gegen Beamte bekannt. Im August 2018 wurde er an der Bushaltestelle des Bahnhofs Lachen von Polizisten kontrolliert und missachtete ihre Aufforderung zur Kooperation. Als «Missgeburten», «Vollidioten », «Mongos», «Nichtsnutze» und «Deppen» beschimpfte er sie. Einen Passanten betitelte er ausserdem als «Neger» und provozierte mit Sprüchen wie «was luegsch so dumm?!». Einmal 1190 Franken Strafe

Der Finder des Portemonnaies, ein 27-jähriger Metallbauer, gab ebendiesem Freund die Maestro- Karte, mit der dieser drei Paysafe- Karten im Wert von je 25 Franken bezog. Die Karten verteilte er unter sich und die zwei Freunde. Für sich kaufte er ausserdem noch Zigaretten.

Wegen der Aneignung des Portemonnaies und aufgrund von Hehlerei muss der Finder des Portemonnaies Busse und Kosten von insgesamt 1190 Franken bezahlen. Bezahlen muss er auch wegen des Schwarzfahrens – übrigens auch seine beiden Kumpane.

Und einmal 2120 Franken

Sein Freund muss mehr bezahlen. Nicht nur wegen der Portemonnaie- Geschichte. Auch wegen seines Marihuana-Konsums und weil er wieder einmal Polizisten beleidigen musste: Im Dezember 2018 wälzte er sich am Bahnhof Siebnen am Boden und weigerte sich anschliessend, mit den Polizisten mitzugehen. «Lutsch mini Eier», sagte er zu einem der Polizisten, die ihn in der Ambulanz ins Spital brachten, und untermauerte dies mit einer vulgären Handbewegung. Gestohlen hatte er im März 2019 – ein 12er-Pack Feldschlösschen- Bier im Wert von 21 Franken.

War er knapp bei Kasse? Hatte er sich deshalb auch beim Portemonnaie bedient? Man weiss es nicht. Klar ist: Bringen tut es ihm finanziell sicher nichts, denn der junge Herr muss nun 2120 Franken Strafe zahlen.

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