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Erhaben

Erhaben Erhaben

ZWISCHENLUEGETEN 3

MARTHA EMMENEGGER

Eines vorweg. Nein, liebe Leser* innen, ich habe kein Rechtschreibeproblem. Es soll nicht «er hat» oder «wir haben» heissen. Aber alles der Reihe nach.

Das neue Jahr hat begonnen. Ich hoffe, für Sie auch so beglückend wie für mich und meine Familie. Unspektakulär in festlicher, jedoch spektakulär in anderer Hinsicht, erlebte ich mit meinen Liebsten einen fantastischen Jahresbeginn. Wir waren draussen beim Jahreswechsel. Unter freiem Sternenhimmel. Und wenn ich Sternenhimmel schreibe, meine ich dies auch. Es war grandios und überwältigend. Auch demütig und andächtig stimmend. Ergreifend. Und vor allem … … es wollte mir kein Wort, das mir angemessen erschien, in den Kopf kommen. So nahm ich mir die Suchmaschine zur Seite. Und siehe da, es gibt ein Wort, das diese Stimmung auf dem Feld beim Rothenbach in dieser Silvesternacht beschreiben kann. Erhaben. Abgesehen von den unendlichen Lichterschlangen an der Schanze (Lichtverschmutzung, mehr sage ich nicht) – es war perfekt. Die Sterne leuchteten, als ob es ihnen klar war, dass wir eine spezielle Nacht feiern. Die Milchstrasse war erkennbar, wie noch nie. Sogar unsere Kinder, für einmal still staunend. Glückse( e)ligkeit nenne ich solche Momente. «Erhaben» erläutert Wikipedia so: «Das Erhabene bezeichnet in ästhetischer, religiöser oder ethischer Hinsicht die Anmutung von etwas Grossem oder Heiligem, das dem Gemüt und Denken die Schranken des Irdischen und Endlichen nimmt und mit Ehrfurcht, Verehrung und Achtung sowie mit einer spezifischen Art von Schrecken oder Schaudern verbunden ist.» Sie wissen, was ich meine, wenn Sie bei nächster Gelegenheit den Sternenhimmel betrachten. Martha Emmenegger, 45, lacht ja auch gerne. Sie mag den Kindermund- Spruch: «Die Sterne sind wie Opas Zähne – sie kommen nachts raus und sind gelb.»

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