Veröffentlicht am

«Jedes zehnte Spital muss schliessen»

Vi. «Zu hohe Kosten, zu viele Betten, zu viele Standorte»: Die Zeitung «Blick» widmete in dieser Woche eine mehrteilige Artikelserie der Schweizer Spitallandschaft – und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: «Jedes zehnte Spital muss schliessen. » Gemäss Experten sei klar, dass die Schweiz zu viele Spitäler hat und dass jedes zehnte schliessen muss. In grossen Lettern propagierte das Blatt: «Kleinen Landspitälern droht das Aus – zwölf Krankenhäuser müssen sich eine neue Aufgabe suchen. » Darunter befinden sich gemäss Darstellung des «Blicks» auch die drei Schwyzer Spitäler Schwyz, Lachen und Einsiedeln. Wörtlich heisst es: «Im Kanton Schwyz steht die Zukunft der drei Spitäler auf dem Spiel. Nicht alle werden schliessen müssen, aber eine der drei Einrichtungen hat im kleinen Kanton langfristig keine Perspektive.» Fazit des «Blicks»: Die Zukunft gehört den Walk-in-Kliniken, also Gesundheitszentren an zentraler Lage, welche die Erstversorgung sicherstellen – und deshalb ohne Spitalbetten auskommen.

Annamaria Müller, die Verwaltungsratspräsidentin des Kantonsspitals Freiburg, hat Erfahrung im Umgang mit der Schliessung von Krankenhäusern. Gegenüber dem «Blick» hält sie grundsätzlich fest: «Die Frage ist nicht, wo ist das nächste Spital? Sondern: Ist die Ambulanz in einer Viertelstunde bei mir? Ambulanzfahrzeuge sind Minikliniken, ausgerüstet mit der Erstversorgung. » Zudem, so Müller, würden die Menschen immer zuerst an den «kritischen Notfall» denken. Doch der Normalfall eines Spitalaufenthaltes sei ein «geplanter Eingriff» oder die Behandlung eines chronisch kranken Patienten. Dabei spiele der Anfahrtsweg eine deutlich geringere Rolle.

Share
LATEST NEWS