Grün – die Farbe für neue Ideen
KOMMENTAR
«Papa, wann schneit es endlich? » Nicht nur der Ruf der eigenen Kinder macht es deutlich. Das satte Grün der Wiesen beweist: Der Winter lässt ziemlich auf sich warten. Hat man sich im Flachland ans frustrierende Wintergrün gewöhnt, schockt einen das Ausbleiben des Schnees in voralpinen Regionen wie Einsiedeln. Die meisten Lifte stehen gespenstisch still, beziehungsweise werden auf «Zauberteppich- Zonen» reduziert.
Dass man in Einsiedeln im Prinzip auch hervorragend Langlauf machen kann, gerät fast in Vergessenheit. Die Tatsache, dass Swiss-Ski Einsiedeln als nationales Leistungszentrum für Skispringer und nordische Kombinierer ausweist, wirkt schon wie eine Farce. Gar nicht zu reden von den wegbrechenden Umsätzen der Wintersport-Branche.
Keine Frage. Die Klimaerwärmung hat auch in Einsiedeln Einzug gehalten. Das beweist nicht nur die 30-Grad-Hitze im Klosterdorf letzten Sommer. Im Winter wird hier künftig der Schnee wohl immer mehr zur Mangelware werden. Kunstschnee allein wird es nicht mehr richten können. Ganz-Jahres-Tourismuskonzepte sind gefragt. Wobei Einsiedeln mit seinen Schanzen anderen schon etwas voraus hat: Werden doch angesichts des Schneemangels Mattenschanzen als neue Lösung für den Winterbetrieb diskutiert.
WOLFGANG HOLZ