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Eine laute Weihnachtsfeier unter Rockmusik-Fans

Eine laute Weihnachtsfeier  unter Rockmusik-Fans Eine laute Weihnachtsfeier  unter Rockmusik-Fans

Am Freitag wurde das Publikum im Mauz kurz vor Weihnachten noch einmal so richtig durchgeschüttelt.

Mitg. Am letzten Freitag wurde es vor Weihnachten im Mauz noch einmal richtig laut. Als das grosse Bäämm vor dem heiligen Bimbam wurde das Doppelkonzert von The Hydden und Mama Jefferson angekündigt.

Die beiden Bands gehören zur Spitze der Schweizer Rockmusik. Ein Genre, das von vielen immer wieder totgeglaubt wird. Vor allem bei den grossen Festivals scheinen Trab, Hip-Hop, verschiedenste Elektroeinflüsse oder bei uns in der Schweiz eine schon fast bedenkliche Form von Pseudofolklore der Gitarrenmusik das Terrain abzugraben. Dies geschieht tatsächlich, aber im Fundament der Szene, also in kleinen und mittelgrossen Clubs sind Bands wie The Hydden oder Mama Jefferson präsenter denn je.

So sind zum Beispiel im Zürcher Bogen F die Konzerte von krachenden Underground Bands regelmässig ausverkauft und auch das Konzert am Freitag im Mauz war gut besucht. Der musikalische Niveau-Unterschied von unbekannten und hart arbeitenden Rockbands im Untergrund zu den ganz Grossen ist erstaunlich klein geworden. Oft fragt man sich, was der Grund ist, warum die Bands, welche man gerade live erlebt, nicht wenigstens so erfolgreich sind, dass sie nebst ihrer Musik nicht auch noch einen 80-Prozent-Brotjob erledigen müssen.

Beides zusammen ist extrem ermüdend und spätestens nach einer anstrengenden Tour trennt sich die Spreu vom Weizen. Hinzu kommt, dass die Musikerinnen nebst dem Musizieren auch einen grossen Teil der Kommunikation und der Promo übernehmen müssen. Wer nicht regelmässig, täglich, gehaltvolle Posts auf Instagram, Facebook und so weiter sendet, wird vergessen. Vom Auftritt in den sozialen Medien, über die Kommunikation mit Veranstalter und Promoter bis zum technischen Können und Verständnis im Umgang mit dem Equipment muss heute ein Musiker oder eine Musikerin überall versiert sein.

Dabei wird das Wichtigste oft in den Hintergrund gedrängt, die Musik. Roland Würsch, der Schlagzeuger von The Hydden, meinte am Freitag zum Publikum: «Wir waren gerade auf Deutschlandtour und wir haben hartes Brot gefressen. Danke, dass ihr hier seid!» Dieser Dankbarkeit gaben The Hydden mit einer fantastischen Rock-Show ihren Ausdruck.

Roger Hämmerli und Roland Würsch haben die Rockmusik zusammen mit dem Publikum zelebriert, dass es eine wahre Freude war. Überhaupt schien der ganze Abend wie eine Weihnachtsfeier unter Rockbands, dem Publikum und dem Veranstalter. Es war laut, leidenschaftlich und Mama Jefferson und The Hydden haben kurz vor Weihnachten noch einmal gezeigt, wo sie hingehören. Nämlich auf die Bretter, die die Welt bedeuten, auf jene Bühnen, wo das Wichtigste ganz am Anfang steht, nämlich die Musik!

Lieferten ein Rockkonzert vom Feinsten: The Hydden im Mauz Music-Club. Foto: zvg

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