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«Ich geniesse mit meiner Familie den Lebensabend»

«Ich geniesse mit meiner  Familie den Lebensabend» «Ich geniesse mit meiner  Familie den Lebensabend»

Sepp Zehnder leitet seit 16 Jahren die Regionalgruppe Einsiedeln der Grauen Panther und sucht einen Nachfolger. Der 85-jährige Euthaler schaut auf ein ereignisreiches Jahr zurück und erlebt das Älterwerden in der heutigen Gesellschaft als überaus positiv.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Wie fällt Ihr Rückblick auf das Jahr 2019 bei den Grauen Panthern Sehr gut. Nach einem Sinken der Zahl der Grauen Panther in der letzten Zeit ist diese seit einem halben Jahr wieder im Steigen begriffen. Dementsprechend ist auch das Bedürfnis ausgewiesen: Unser Angebot richtet sich nach den Nachfrage. Wieso mussten Veranstaltungen auf das nächste Jahr verschoben werden? Der geplante Besuch im Wägital fiel dem schlechten Wetter zum Opfer. Für den Tagesausflug in den Jura meldeten sich viele Senioren leider zu spät an. Beide Anlässe holen wir im kommenden Jahr nach.

Sie suchen verzweifelt einen Nachfolger bei den Grauen Panthern. Was macht die Suche so schwierig? Ich wollte bereits vor drei Jahren zurücktreten. Nicht weil es mir verleidet wäre, sondern schon damals aus gesundheitlichen Gründen. Die Suche ist deswegen so schwierig, weil sich schlicht niemand finden lässt für dieses Amt – zumindest bis heute. Sind alle Senioren im Unruhezustand, auf dass sie keine Zeit mehr finden für diese Freiwilligenarbeit?

Senioren haben das ganze Leben gearbeitet und wollen im Pensionsalter geniessen und einfach mal nichts tun. Deswegen scheuen sie sich davor, Verantwortung zu übernehmen und gehen diesem Job, in dem man viel organisieren muss, lieber aus dem Weg. Haben Sie eine Notfalllösung, falls sich weiterhin niemand meldet für dieses Amt? Im schlimmsten Fall müssten wir das Ganze sistieren, das Verfahren deponieren. Mein Wunschszenario wäre, wenn wir einen Delegierten aus der Zentralschweiz finden, der Mitglied des Seniorenrats werden würde, der den Bundesrat in politischen Fragen berät. Und dass dann dieser Delegierte gleich auch die Leitung der Grauen Panther übernehmen würde.

Suchen Sie auch als Ortsvertreter der Pro Senectute in Euthal einen Nachfolger? Das stimmt. Aber hier bin ich doch guten Mutes, dass sich eher jemand finden lässt, der diesen Job übernehmen könnte. Was steht auf dem Programm der Grauen Panter im nächsten Jahr? Die zwölf geplanten Veranstaltungen sind stets vielfältig. So heissen denn unsere Parolen für das Jahr 2020 «Flicken statt wegwerfen» beziehungsweise «Reparieren vor konsumieren schont Umwelt und Portemonnaie ». Deswegen helfen wir mit beim «Repair-Café», das am 18. Januar zum ersten Mal in unserer Region seine Tore öffnet. Wie erleben Sie das Älterwerden in der heutigen Gesellschaft? Sehr positiv. Ich hatte als Bauernbub trotz kriegsbedingter harter Arbeit eine schöne Jugend. Nach Jahrzehnten des Aufschwungs geniesse ich nun mit meiner Familie zusammen dank Sozialwerken meinen Lebensabend.

Wie schätzen Sie die Lebensqualität der älteren Generation im Bezirk Einsiedeln ein? Als sehr gut. Sie ist dank engem Takt des Postautos und ausgebauter Strasse sehr mobil und viel unterwegs in diesen Zeiten. So können auch wir älteren Euthaler am grossen Angebot an kulturellen Anlässen teilnehmen.

Foto: Magnus Leibundgut

Sepp Zehnder

Jahrgang: 1934 Wohnort: Euthal Beruf: Unternehmer Hobbys: Natur, Politik, Sozialwesen

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