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Erster Podestplatz im Riesenslalom

Erster Podestplatz im Riesenslalom Erster Podestplatz im Riesenslalom

Wendy Holdener Dritte im Riesenslalom von Courchevel

Wendy Holdener fuhr am Dienstag in Courchevel mit Rang drei erstmals in ihrer Karriere aufs Podest im Riesenslalom.

K.S. Am Sonntag Tränen der Enttäuschung nach dem Parallel-Slalom in St. Moritz – am Dienstag Tränen der Freude nach dem ersten Podestrang im Riesenslalom: So schön und so bitter kann der Sport sein, so nahe sind Erfolg und Misserfolg im Sport beisammen.

Wendy Holdener war am Sonntagnachmittag nach dem Ausscheiden im Sechzehntelfinale in St. Moritz bitter enttäuscht. Am Abend aber wurde sie bei den Sport Awards als Zweite bereits wieder positiv gestimmt. «Ich habe vom Sonntagabend viele positive Eindrücke mitgenommen, als ich gesehen habe, dass die Schweiz hinter mir steht», sagte sie selber dazu.

Sie hatte also nicht viel Zeit zum Hadern, auch deswegen nicht, weil bereits zwei Tage später der Riesenslalom in Courchevel anstand. Fünfte nach dem ersten Lauf

Bei leichten Plustemperaturen wurde in Courchevel am Dienstagmorgen zum ersten Lauf des Riesenslaloms gestartet. SRF-Kommentator Didier Plaschy redete von «schon fast Märzschnee» auf der Piste. Dieser liege ja Wendy Holdener nicht so, sie habe eher pickelharte Verhältnisse gerne. Während dem Rennen führte er aus, dass Wendy die Skier schön laufen lassen und sich nicht festkrallen solle. Das tat Wendy in wunderbarer Weise, worauf der Kommentator ausführte: «Wendy hat einen sehr guten Lauf gezeigt, picobello, sie darf sehr zufrieden sein. Sie blieb ganz fein auf den Skiern.» Der Lohn war ein toller fünfter Rang mit nur 37 Hundertsteln Rückstand.

«Mir ist es sehr gut aufgegangen. So wie ich es besichtigt hatte und so wie ich es fahren wollte, konnte ich auch fahren. Plus/ minus konnte ich alles umsetzen », sagte die Athletin selber zum ersten Lauf. Vorausschauend bemerkte sie weiter: «Ich muss es im zweiten Lauf genau gleich anlegen.» Gesagt, getan. Sehr angriffig und wiederum locker, gar mit einem Lachen im Gesicht, absolvierte sie den zweiten Lauf und ging mit vier Hundertstelsekunden Vorsprung in Führung. Sie überholte noch Petra Vlhova, die kurz vor dem Ziel etwa vier Zehntel verschenkte und Marta Bassino, die Fahrerin also, die sie in St. Moritz zwei Tage zuvor aus dem Rennen kippte. Siegerin wurde Federica Brignone, Dritte Wendy Holdener. Mit 44 Hundertsteln Rückstand holte sie ihren ersten Podestplatz in dieser Disziplin. Sie jauchzte bei der Siegesfeier und hatte ihr Lachen wieder gefunden.

«Es hat super funktioniert. Ich hatte die Lockerheit. Diese Lockerheit und das gute Gefühl nahm ich gestern nach dem Training in St. Moritz mit. Es ist ein Traum, der nun wahr wurde», führte sie aus.

Zahlen 37 und 11 Es ist aktuell die neunte Saison, in der Wendy Holdener im Riesenslalom punktet. In der Saison 2012/2013 fuhr sie in Sölden mit Rang 17 erstmals in die Punkte. Ihr erstes Top-Ten-Ergebnis kam in der Saison 2017/18 mit Rang sechs wieder in Sölden zustande. Wendys Bestresultate waren bisher je ein vierter Platz in der vorletzten Saison in Kranjska Gora und in der letzten Saison in Maribor. Am Dienstag punktete die Unteribergerin zum 37. Mal im Riesenslalom, es war ihr elfter Top-Ten-Platz in dieser Disziplin. Zudem war es ihr erster Podestplatz im Nachbarland Frankreich. In Courchevel selber fuhr sie bis anhin dreimal im Riesenslalom in die Punkte, das Bestergebnis war ein neunter Platz aus der Saison 2017/18.

Das nächste Rennen bestreitet Wendy Holdener am Sonntag in Val d’Isère. In der alpinen Kombination wird sie wohl alles unternehmen, um gleich in Frankreich nachzudoppeln.

Zum ersten Mal auf einem Riesenslalom-Podest: Wendy Holdener ist überglücklich über ihren grossen Erfolg. Für sie ist so ein Traum wahr geworden.

Screenshots: SRF

Strahlt über beide Ohren: Wendy Holdener im Interview mit SRF nach ihrem grössten Riesenslalom-Erfolg.

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