Ein Rundweg über die Alp
Der Bezirk Einsiedeln will einen attraktiven Alprundweg schaffen und für diesen eine Brücke über den Fluss bauen
Vor drei Jahren lancierte ein Anwohner die Idee einer Verlängerung des Ziegeleiwegs. Nun nimmt der Bezirk Einsiedeln den Ball auf und will einen Rundweg beidseits der Alp bauen. Bereits sind erste Gespräche mit Grundeigentümern über die Bühne gegangen.
MAGNUS LEIBUNDGUT
Ein Anwohner in Einsiedeln machte im Jahr 2016 darauf aufmerksam, dass auf dem Ziegeleiweg beim Entsorgungscenter Schädler eine grosse Unfallgefahr herrsche. Fahrzeuge könnten bei Hochwasser in die Alp geraten und von der Feuerwehr nicht geborgen werden, weil der Weg ungenügend verankert sei. Zudem wurmte den Anwohner aus dem Klosterdorf, dass der Ziegeleiweg nicht überall passierbar ist. Nun reagiert der Bezirk Einsiedeln: Er verfolgt das Ziel, den Ziegeleiweg nicht nur beim Entsorgungscenter Schädler passierbar zu machen, sondern diesen sogar zu verlängern und die beiden Uferseiten mit einer neuen Brücke auf der Höhe des Autocenters Einsiedeln zu verbinden.
Gewässerabstand im Fokus «Es könnte damit zwischen der Austrasse und dem Gelände des Modelleisenbahn-Clubs Einsiedeln ein attraktiver Alprundweg geschaffen werden, welcher der Bevölkerung im Klosterdorf zur Nächsterholung dienen soll», heisst es von der Abteilung Planen Bauen Umwelt Energie des Bezirks Einsiedeln Bereits wurden hierzu einige Abklärungen beim Kanton Schwyz getätigt. So wurde dieser angefragt, ob es möglich sei, ein Fussgängerstreifen über die Zürichstrasse auf der Höhe der Einfahrt Lidl zu schaffen. Der Kanton soll zudem Auskunft geben, ob er bereit sei, eine Ausnahmebewilligung zur Unterschreitung des Gewässerabstandes zu erteilen.
Diese Bewilligung wäre notwendig, um eine neue Brücke über die Alp zu bauen. Dank dieser Brücke, die auf der Höhe des Autocenters Einsiedeln an der Zürichstrasse 68 gebaut werden soll, könnten die beiden Wege entlang des Flusses verbunden werden.
Der Bezirk hat nun das Gespräch mit den Grundeigentümern in Angriff genommen, die naturgemäss mit der Gestaltung des neuen Weges einverstanden sein müssen. Im Kern des Geschäfts geht es um ein paar wenige Meter entlang der Alp, auf denen der Grundeigentümer das Wegrecht an den Bezirk abtreten müsste.
Der Kredit folgt auf das Gesuch
Man rechnet beim Bezirk damit, dass die Gespräche demnächst abgeschlossen sein werden und dass Ende Jahr das Baugesuch aufgelegt werden kann – falls sich der Bezirk mit dem Grundeigentümer bezüglich der Abtretung des Wegrechts einig werden würde. Aktuell wurde das Bauprojekt in Auftrag gegeben. Bereits wurden im Budget 2020 Gelder in der Höhe von 10’000 Franken für die weitere Planung bereitgestellt.
Als das grösste Problem für das Projekt wird das Finden einer Einigung mit den Grundeigentümern erachtet. Klar ist derweil, dass das Verfahren auf die Art und Weise lanciert werden soll, dass zuerst die Baubewilligung und erst dann der Kredit eingeholt werden sollen. Offen ist überdies, wie hoch die Kosten des Projekts ausfallen werden.
«Das Bauprojekt, das aufgegleist wurde, betrifft nur die Brücke über die Alp», betont die Abteilung Planen Bauen Umwelt Energie: Die Widerlager der Brücke würden sich auf der einen Seite auf des Bezirks eigenem Boden und auf der anderen Seite auf dem Boden der Genossame Dorf-Binzen befinden. Das Wegrecht ist entscheidend
«Die Querung über die Zürichstrasse betrifft weiter den Kanton sowie die Kryenbühl Immobilien AG», heisst es im Rathaus: Mit diesen Grundeigentümern führte der Bezirk Einsiedeln bereits im Sommer Gespräche. Beim Bauprojekt handle es sich zurzeit um eine interne Planung, die dazu diene, die Machbarkeit zu prüfen und um einen «vernünftigen Planungsstand» für die Gespräche mit den Grundeigentümern zu haben.
«Ob das Projekt aufgelegt wird, hängt auch von den Gesprächen mit den weiteren Grundeigentümern ab», sagt die Abteilung Planen Bauen Umwelt Energie des Bezirks Einsiedeln: Man könnte die Brücke grundsätzlich auch ohne das fehlende Wegrecht erstellen. Jedoch müsste im Fall einer Verweigerung des Wegrechts die Situation neu beurteilt werden, ob eine Alpquerung dann immer noch sinnvoll wäre. Für eine durchgängige Verbindung entlang der Alp sei das Wegrecht unabdingbar: Mit einer Ausweichmöglichkeit über die Zürichstrasse wäre es kein «Alprundweg» mehr, hält der Bezirk fest.
Auf der Höhe des Autocenters Einsiedeln soll eine neue Brücke über die Alp führen und die beiden Wege entlang des Flusses verbinden. Fotos: Magnus Leibundgut
Die neue Brücke soll von der Zürichstrasse 68 ans andere Ufer der Alp auf das Gelände des Modelleisenbahn-Clubs Einsiedeln führen.
Beim Entsorgungscenter Schädler endet der Ziegeleiweg. Damit ein Weg rund um die Alp entstehen kann, soll von hier aus eine Verbindung zur neuen Brücke geschaffen werden.