Kalb offenbar nicht von Wolf gerissen
Am 5. September verendete auf der Alp Stock ein neu geborenes Kuhkalb. Es wurde offenbar von einem «hundeartigen Tier» gerissen. Und nicht von einem Wolf.
WOLFGANG HOLZ
Rätsel gibt der Befund der DNA-Analyse eines Tierkadavers auf, der von der Wildhut des Kantons Schwyz in einem spezialisierten Labor in Auftrag gegeben wurde. Dabei geht es um ein Kalb, das am 5. September im Bezirk Einsiedeln auf der Alp Stock/Gschwend im Gebiet Grosser Runs gerissen wurde – und zwar mutmasslich von einem Wolf. Wie nun die DNA-Untersuchungen des an besagtes Speziallabor eingesandten Tierkadavers ergeben, besteht aber kein Nachweis darauf, dass ein Wolf das Kalb getötet hat.
«Es konnten lediglich DNA-Spuren eines hundeartigen Tieres festgestellt werden», schreibt der Kanton Schwyz in einer jüngsten Medienmitteilung. Weitere Informationen zum Befund der Genuntersuchungen seien derzeit nicht verfügbar. Der betroffene Älpler kann laut Informationen dieser Zeitung auch keine näheren Angaben über den Riss des Kalbs machen. Das frisch geborene Jungtier sei in der Nacht getötet worden. Andererseits sei aber doch bekannt, dass es im Gebiet Wäni einen Wolf gebe. Wolf ja: aber keine Wolfsrisse
Wie im Wolf-Situationsbericht 2018 des Kantons Schwyz nachzulesen ist (EA/54/2019), war der aus dem Calanda-Rudel stammende Wolf M52 auch 2018 wieder in Einsiedeln unterwegs gewesen. Der Wolf habe aber weder Schafe gerissen, noch Rotwild gejagt. Ende November 2018 wurde erst ein Wolf in Willerzell gesichtet und nur wenige Tage später im Hoch-Ybrig beim Bergrestaurant Sternen. Bei drei untersuchten frischen Kotproben ergaben die Befunde jedoch in zwei Fällen eine Hunde-DNA und in einem Fall eine Fuchs-DNA.
Das Kalb wurde auf der Alp Stock gerissen. Foto: Marlies Füchslin