Men at work – down under
Der Töffclub Booze öffnet am 25. Oktober seine Musicbar im Haus Birke (Waldstatt) wieder
Seit der Fasnachtszeit sanieren die acht Männer von TC Booze ihr Lokal an der Hauptstrasse 3 im Klosterdorf unermüdlich und in vollem Einsatz. In einer Woche öffnet das Lokal in alter Frische und mit neuer Barchefin.
MAGNUS LEIBUNDGUT
Seit acht Monaten sind acht Männer voll daran, ihre Musicbar zu renovieren. Über 2000 Arbeitsstunden haben die handwerklich ausserordentlich versierten Mitglieder bis anhin investiert, gibt Matthias Rüegg, Umbauleiter vom TC Booze, zur Auskunft: «Klar ist, dass wir nur dank des Frondienstes unserer Clubmitglieder die Sanierung der Bar in Angriff nehmen konnten.» Wie teuer die Sanierung werden wird, sei gleichsam noch nicht definitiv bekannt, gibt Rüegg zu bedenken: Klar ist hingegen, dass die Clubmitglieder unzählige Stunden im Haus Birke gewerkt, gebohrt, gehämmert, gestrichen und gebohnert haben.
Bereits vor vier Jahren saniert
Zu finanzieren bliebe denn – im schlimmsten Fall – noch ein bestimmter Betrag, stellt Rüegg fest: «Das bezahlen die Mitglieder des Clubs aus dem eigenen Sack, indem sie das Geld für das Projekt als Darlehen selber vorschiessen und später aus den Einnahmen der Bar zurückbekommen. Denn Mitgliederbeiträge gibt es keine beim TC Booze. Zudem gibt es Einkünfte des Clubs dank Anlässen wie dem Landwasserplausch und dem Musikfest in Einsiedeln.
Hilfreich war im Zusammenhang mit dem Umbau des Lokals, dass gerade das ganze Haus von Beda Kälin saniert werde. «Dadurch sind wertvolle Synergien entstanden. Mit Bedas Unterstützung konnten wir Hand in Hand arbeiten», sagte Rüegg: «Das war eine äusserst gelungene Zusammenarbeit mit Beda Kälin.» Bereits vor vier Jahren hat der TC Booze seine Bar schon einmal saniert. Das Lokal sei im Anschluss an die Fasnacht eröffnet worden, um ein Zeichen gegen das Beizensterben in Einsiedeln zu setzen.
Denkmalschutz im Fokus «Weil wir damals davon ausgegangen sind, dass wir nur für kurze Zeit in diesem Lokal bleiben können, haben wir es auch nur rudimentär saniert», sagt Matthias Rüegg, der sein Brot als Schreiner bei der Schreinerei Rolf Kälin AG verdient.
Die jetzige Sanierung soll für länger andauern. Zumindest so lange, wie der TC Booze Mieter bleibt im Waldstatt-Haus an der Hauptstrasse 3 in Einsiedeln. Nichts geändert hat sich derweil am Konzept und an der Lage des Lokals: Down under geht es, wer die Bar betreten will. Der Besucher landet nicht gerade in Australien oder Neuseeland, aber es zieht ihn doch hinunter abwärts in Richtung des Kellers und des Untergeschosses.
«Sehr speziell ist, dass das Haus unter Denkmalschutz steht», sagt Rüegg: Dadurch müsse man bei der Sanierung auf Vorgaben Rücksicht nehmen. Nicht alles könne einfach so verändert werden. Haus mit grosser Geschichte
«Es ist uns eine grosse Freude, dass wir in einer Woche unser Lokal wiedereröffnen können – und dies in einem historisch interessanten Haus mit facettenreicher Geschichte», schildert Rüegg.
Ansonsten bleibt im neu sanierten Lokal alles beim Alten. Zumindest was die Öffnungszeiten, die Erlaubnis zum Rauchen und den Alkoholausschank betrifft. Es wäre auch paradox, wenn es kein Bier und keine Drinks mehr gäbe. «Schliesslich heisst booze ein alkoholisches Getränk», sinniert Rüegg: Die Idee zum Clubnamen ist ihm gekommen, als er auf den Bahamas mit einem Schiff namens «Booze and Cruise» unterwegs war. Dank einer neu angestellten professionellen Barchefin werde es zukünftig seltener vorkommen, dass die Clubmitglieder selber hinter der Bar stehen und Hand anlegen.
Frauen könnten eintreten Rüegg nimmt an, dass sich die Klientel der Bar nach der Wiedereröffnung kaum gross verändern werde. «Jüngere Leute kommen seltener in die Bar. Sie hängen lieber zu Hause auf dem Game-Chat herum und kennen das Feierabend- Bier unter der Woche gar nicht mehr.» Nachwuchssorgen hat der im Jahr 2011 gegründete Club indessen keine: Immerhin gibt es drei Anwärter, die Mitglied werden wollen. Eine gewisse Überalterung ist derweil festzustellen: Matthias Rüegg ist mit seinen 33 Jahren der Jüngste. Die meisten Mitglieder sind etwas älter. Was fehlt, sind Frauen – obwohl diese gemäss Vereinsstatuten durchaus eintreten könnten.
Mit der Sanierung der Musicbar geht ein Wunsch des TC Booze in Erfüllung. Ein weiterer ist mit dem Mieten einer Garage beim Kino an der Schnabelsbergstrasse in Erfüllung gegangen: Seit geraumer Zeit ist der Club auf der Suche nach einer Garage gewesen, um dort seine Motorräder, Harley Davidson, Honda, Kawasaki und Ducati, reparieren zu können. Jetzt ist ein Raum gefunden, auf dass dort die Mannen ihre heissen Öfen wieder auf Vordermann bringen können (Inserat folgt)
Am 25. und 26. Oktober wird die Musicbar des TC Booze an der Hauptstrasse 3 in Einsiedeln mit Festzelt und Essständen wiedereröffnet. Am Freitag mit Rockmusik, am Samstag mit Ländler und Rockabilly.
Die acht Männer des TC Booze haben die meisten Sanierungsarbeiten selbst ausgeführt (Matthias Rüegg ist Erster von links).
Bagger und Kipper sind aufgefahren, um die Sanierung des Kellers voranzutreiben.
Fotos: zvg