Wie ein Weg im Nu saniert wird
Der Alpweg ist zwischen der Allmeindstrasse und dem Tennisplatz dank einer Intervention eines Anwohners für 42'000 Franken saniert worden
Peter Studer hat im Sommer den Bezirk Einsiedeln auf den schlechten Zustand des Alpweges aufmerksam gemacht. Kurz darauf wurden der Weg mit Baumelikies saniert, die Löcher gestopft und Leitungen gelegt. Nun erfreut der neue Alpweg Anwohner und erleichtert Jakobspilgern die Wanderung Richtung Trachslau.
MAGNUS LEIBUNDGUT
Gottes Mühlen mahlen langsam, aber stetig. Die Mühlen des Bezirks Einsiedeln mahlen derweil mitunter bisweilen gar so geschwind, dass es den Bürgern schwindlig wird. Dies ist jedenfalls dem Pensionierten Peter Studer zugestossen, der nicht zu träumen wagte, was ihm widerfahren ist: Nachdem er sich jahrelang über den desolaten Zustand des Alpwegs geärgert hatte, wandte er sich im Sommer dieses Jahres an den Bezirk Einsiedeln und machte diesen auf den Missstand aufmerksam: «Der Weg war übersät mit Löchern und stäubte fürchterlich, wenn es trocken war. Zudem war er im Winter sehr gefährlich zu gehen, weil Wasser vom Dach des Skihauses des Skiclubs Einsiedeln auf den Weg gelangte und gefror. Folglich gerieten Passanten in Gefahr, auf der vereisten Fläche auszurutschen und sich den Fuss zu brechen.» Belag hält, was er verspricht
Der Bezirk reagiert prompt: Unverhofft nimmt er bereits im August die Planung einer Sanierung des Alpwegs in Angriff. Bereits im September fahren die Bagger auf. Der Weg wird mit Baumelikies abgedeckt und in Richtung Fluss Alp leicht abgesenkt, damit das Regenwasser abfliessen kann und nicht mehr auf dem Weg verbleibt.
Damit der Alpweg in Richtung Wiese am Rand stabilisiert werden kann, wird dort Erde angehäuft und angesät. Der Baumelikies bietet den Vorteil, dass er zu einem konsistenten Belag beiträgt, der hält, was er verspricht. Zudem ist eine Sanierung mit Baumelikies viel günstiger als ein Asphalt mit Teer- oder Bitumenbelag.
Nach Auskunft von Roger Leitner, Abteilungsleiter Infrastruktur beim Bezirk Einsiedeln, belaufen sich die Kosten der Sanierung des Alpweges auf insgesamt 42'000 Franken. Der Bezirk übernimmt hiervon 25'000 Fanken. Der Weg ist Eigentum der Genossame Dorf-Binzen. «Der Bezirk hat die Sanierung des Alpweges übernommen, weil für die Sanierung der Grotzenmühlestrasse Lastwagen den Alpweg benutzen durften», sagte Leitner. Die Genossame beteiligt sich auch an den Kosten – mit einem knapp fünfstelligen Betrag. Ebenso der Verein Wanderwege, der rund 8000 Franken bezahlt hat.
Hinzu kommt: Das Meteorwasser beim Haus des Skiclubs Einsiedeln wird nun mittels eines Rohrs in die Alp geleitet anstatt auf den Alpweg. Hierzu wurde bei der Sanierung des Weges eine Wasserleitung unter diesen gelegt. Auch Jakobspilger profitieren
«Dass sich der Bezirk, die Genossame Dorf-Binzen und der Verein Wanderwege zu einer Sanierung des Alpweges so schnell einigen konnten, stimmt nicht nur mich, sondern sehr viele Einsiedler und vor allem Touristen glücklich», sagte der 70-jährige Peter Studer. Denn schliesslich sei der Alpweg offizieller Teil des Jakobsweges.
Prompt sind beim Augenschein vor Ort zwei Pilgerinnen aus Wien mit Hund auf dem Jakobsweg unterwegs und können sich gleich selbst von den Vorzügen des frisch sanierten Weges überzeugen: Keine Schlaglöcher sorgen auf dem Weg mehr für die Gefahr zu stürzen. Stäuben tut es auch nicht mehr.
Gefahr gebannt vor Streifen
Der Rentner möchte dem Bezirk Einsiedeln auch noch aus einem weiteren Grund ein Kränzlein winden: Der Bezirk hat sofort reagiert, nachdem ein zu weit vorgelagertes Pfostengeländer, das Velofahrer zum Absteigen zwingen soll, immer wieder zu gefährlichen Situationen für Passanten und vor allem für Mütter mit Kinderwagen geführt hat. Diese gerieten beim Einbiegen von der Allmeindstrasse in den Weg entlang der Alp in Gefahr, vor dem Fussgängerstreifen von Autos überfahren zu werden. Aus diesem Grund hat der Bezirk das Pfostengeländer von der Strasse weg tiefer in den Weg hinein verschoben. «Der Warteraum beim Fussgängerstreifen auf der Chappelibrücke war viel zu knapp», sagte Peter Studer: Das sei gleichsam ein positives Erlebnis mit dem Bezirk gewesen, wie dieser unverzüglich reagiert und die Sache korrigiert habe.
Peter Studer auf dem jüngst sanierten Alpweg bei der Abzweigung des Querwegs zur Grotzenmühlestrasse in Einsiedeln.
Foto: Magnus Leibundgut