«Geben Sie mir einen Tag oder zwei. Ich bin gerade voll überlastet.»
WOLFGANG HOLZ
Was für eine unglaubliche Einsiedler Geschichte! Der US-Amerikaner William G. Kaelin Jr., Nachfahre des 1864 ausgewanderten Josef Kälin aus Euthal, erhält den Nobelpreis für Medizin 2019. Fast noch unglaublicher: Harvard- Professor Kaelin, den der Einsiedler Anzeiger aufs Geratewohl zu seinem Nobelpreis gratuliert und auf seine Wurzeln anspricht, reagiert sofort per Mail und schickt der Redaktion prompt seine ganze Familiengeschichte zu. «Ja, ich bin ein Nachfahre!»
«Please give me a day or two. Swamped at the moment. Yes, ancestor from Einsiedeln», so lautet die erste Nachricht von William G. Kaelin Junior, geschickt an den Einsiedler Anzeiger von seinem Smartphone am Dienstagmorgen. Der hatte einfach mal am Montag seine Glückwünsche und einige Fragen an die Instituts-Adresse des nun weltberühmten Wissenschaftlers geschickt.
Und der Harvard-Onkologe und frisch gebackene Nobelpreisträger in Medizin freut sich offensichtlich trotz des gigantischen internationalen Medien- Hypes sehr darüber, dass ihn eine Mail aus der Heimat seiner schweizerischen Vorfahren erreicht. «Bitte geben Sie mir ein zwei Tage. Bin gerade voll überlastet. Ja, Vorfahre ist aus Einsiedeln. » Bereits einen Tag später antwortet «Bill», wie er sich nun ganz «American-like» in der zweiten Mail schon quasi per Du als Ansprechpartner nennt, mit einem ganzen Paket an Informationen. In sechs Mailanhängen übermittelt er die ausführliche «Kaelin History» über seine persönliche Herkunft. Darunter ist natürlich auch die Auswanderungsgeschichte von seinem Ururgrossvater Josef August Kaelin, der 1864 als 14-Jähriger in die USA einwanderte und bei den Benzinger Brothers in New York City eine Buchbinderlehre absolvierte.
Und «Bill» beantwortet auch noch ein paar Fragen des Einsiedler Anzeigers persönlich. «Ich bin stolz auf mein Schweizer Erbe», antwortet der Nobelpreisträger darauf, was ihm seine schweizerischen Wurzeln heute noch bedeuten. Er sei schon mindestens zehnmal in der Schweiz gewesen, davon zweimal, so weit er es noch sicher wisse, in Einsiedeln.
Auch erinnert er sich sofort an seine «entfernten Verwandten » in Einsiedeln, inklusive jener Familie, der ja noch das Hotel Linde in Einsiedeln gehöre. «I love Switzerland and think it is one of the most beautiful countries in the world», schliesst «Bill» seine Nachricht an den Einsiedler Anzeiger. Mit dem Wunsch: «Hope this helps.» – Ja, «Bill», Sie haben uns wirklich sehr geholfen mit Ihren Lebenszeichen aus Amerika. Thanks an awful lot!
Nobelpreisträger mit Einsiedler Wurzeln: William G. Kaelin jr. Foto: today.duke.edu vom 7.10.2019.