Ein Bänkli, welches beflügelt

Einweihung und Übergabe des «Meinrad’s Bänkli» vom vergangenen Samstagmorgen

Am vergangenen Samstag wurde im kleinen Kreis, wie zu Corona-Zeiten üblich, am Ende des linken Arkadenbogens das «Meinrad Bänkli» enthüllt und damit der Öffentlichkeit übergeben. Dies in einer kurzen Zeremonie und bei wunderbarem Wetter.

WOLFGANG EBERLE

Die Idee entwickelte sich im Kopf von Architekt Peter Füchslin und zwar vor etwa drei Jahren. Das ganze Projekt von der Entstehung bis zur Vollendung war für ihn ein wenig Hobby und einfach grosse Freude an der Sache. Der Bezirk war nicht mehr ganz zufrieden mit den jetzigen roten Sitzbänken, die aus der Zeit der Landesausstellung von 1939 stammen. Der Anschub zu etwas Neuem gab die Sitzbank vor dem Rathaus. Auch das Dorfmarketing unterstützte die Idee. Als dann zudem noch die Finanzierung klappte, ging es an die Umsetzung.

So setzte sich Peter Füchslin zusammen mit Vertretern vom Dorfmarketing zum Ziel, mit dem «Meinrad Bänkli» die Identifikation mit der Region Einsiedeln zu stärken. Das Kloster erteilte das Gastrecht für die Platzierung dieses Prototyps mit geschütztem Design und exklusiv für unsere Region bestimmt, die bis nach Oberiberg und Alpthal reicht.

Bisherige Bänkli ergänzen

Das dafür notwendige einheimische Lärchenholz sowie ortsansässiges Schaffen und Handwerk sollen den Benützern dieser Bänkli bewusst machen, was alles in unserer Region möglich ist. Das neue «Meinrad Bänkli » soll nicht etwa die bisherigen Bänkli verdrängen, sondern ganz einfach ergänzen. Es soll den Leuten bewusst machen, was in unserer Region möglich ist und einladen zum Verweilen, Geniessen und Probesitzen, einfach die Gedanken schweifen zu lassen. Wer weiss, vielleicht regt es sogar an für eine weitere gute Idee oder ein Projekt. Dies käme schlussendlich vielleicht auch wieder unserer Region zugute.

Flügel der Raben des heiligen Meinrads Das Grundmodell der Sitzbank lässt sich mit Seitenflügeln und einer bequemen Rücken- und Armlehne ergänzen. Das witterungsbeständige Lärchenholz stammt aus Schweizer Produktion. Die Flügel sind eine Hommage an die Raben des heiligen Meinrads. Die Flügel sollen jedoch auch Menschen, Ideen und Gefühle beflügeln, welche auf dem Bänkli Platz nehmen. Die vom Bezirk neu verbauten Landi-Sitzbänkli wurden für die schweizerische Landesausstellung im Jahre 1939 entworfen. Es ist zwar ein solides über 80-jähriges Design, fördert jedoch nicht die Identifikation mit einem Ort, da es in der gesamten Schweiz anzutreffen ist. Das Bänkli für Einsiedeln sollte etwas Spezielles sein, damit sich Einheimische damit identifizieren können, aber auch für Besucher einen Wiedererkennungseffekt hat.

Der kommende Winter soll genutzt werden, um den Prototypen noch zu verbessern und mögliche Standorte in der Region zu eruieren.

Finanzierung Bei der Budgetgemeinde 2019 wurde dem Dorfmarketing Einsiedeln von der Einsiedler Bevölkerung ein grosszügiger Kredit gesprochen, um Projekte mit und für die Region Einsiedeln umzusetzen. Dies als Nachfolge aus der gekündigten REV-Zusammenarbeit vom Bezirk Einsiedeln. So war die Finanzierung unter dem Patronat vom Dorfmarketing Einsiedeln gesichert.

Der Prototyp vom Bänkli ist günstiger als der Listenpreis der verbauten Landi-Bänkli vom Bezirk Einsiedeln. Man kann also mit einheimischen Handwerkern ein absolut konkurrenzfähiges Produkt entwickeln und umsetzen, welches auch tragbar ist.

Am Samstag wurde der Prototyp des «Meinrad Bänkli» auf dem Klosterplatz präsentiert. Es soll eine Ergänzung zu den bestehenden Sitzbänken werden.

Foto: Wolfgang Eberle