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Eine Erinnerung für die Ewigkeit

Eine Erinnerung für die Ewigkeit Eine Erinnerung für die Ewigkeit

Die löblichen vier Zünfte von Einsiedeln setzten im Jubiläumsjahr eine Stele auf dem Klosterplatz

Als Zeichen der Beständigkeit und Zugehörigkeit haben die vier Einsiedler Zünfte an der Schnittstelle zwischen Dorf und Kloster eine Stele gesetzt.

Mitg. Das Coronavirus hat die Jubiläumsfeiern zum 400. Geburtstag der Einsiedler Zünfte (EA 50/20) ziemlich durcheinandergewirbelt. Die Stammtischserie wurde abgesagt, der Festakt und die Festschrift auf 2021 verschoben. Einzig der vierte Programmpunkt, die Stele auf dem Klosterplatz, konnte wie vorgesehen im Jubiläumsjahr gesetzt und geweiht werden. Am letzten Samstag, 19. September, war dies der Fall. «Viele Berührungspunkte zwischen Kloster und Dorf» Nach dem Besuch der Vesper dislozierte die aus Zunftmitgliedern und Sponsoren bestehende Festgemeinde in Richtung Weisswindgarten. Dort wurde sie durch die Neuformation «Risiko- Grüppli» mit Ursi und Markus Staub, Zeno Schneider und Stephan Gassner mit Stücken von vier Einsiedler Komponisten empfangen.

Bevor das verhüllte Objekt durch die Obmänner der vier Zünfte enthüllt werden konnte, erläuterte Künstler und Mitmeister Toni Ochsner, dass Standort und Gestaltung der Stele auf die Verbindung von Kloster und Dorf hinweisen – und somit auf den hauptsächlichen Wirkungskreis der Einsiedler Zünfte. Auch Pater Philipp Steiner erinnerte in seinen Segnungsworten an «die vielen Berührungspunkte zwischen Kloster, Dorf und insbesondere der Zunft». Unter Anrufung sämtlicher Zunft-Heiliger segnete er die Stele.

Als Vertreter der Hauptsponsoren, der Raiffeisenbank Einsiedeln, fand Verwaltungsratspräsident Heinz Steiner Parallelen zwischen der Zunft und der Raiffeisenbank Einsiedeln: «Man steht zusammen, hilft sich gegenseitig und schafft so etwas, das ein Einzelner nicht erreichen kann.» Es sei dieser genossenschaftliche Gedanke gewesen, der die Raiffeisenbank die Anfrage der Zunft um finanzielle Unterstützung habe «gerne bejahen lassen». Abgeschlossen wurde die Einweihung durch die Welturauffühung des von Zeno Schneider komponierten «Einsiedler Zunftmarsches ».

Visueller Ausflug ins Atelier Jäger nach Pfäffikon Der zweite Teil des Anlasses führte eine 20-köpfige Gesellschaft ins Hotel Drei Könige, wo man sich aufs Köstlichste verwöhnen lassen durfte. In seiner Grussbotschaft erinnerte René Schönbächler (Präsident Einsiedeln Tourismus) an die vielen Traditionen, die «wir in Einsiedeln gerade 2020 nicht pflegen durften» und dass ein so grosses Jubiläum wie jenes der Zunft doch «Anlass gibt, über die Schnelllebigkeit unserer Zeit nachzudenken». Meinrad Gyr wiederum überbrachte die Grüsse des Bezirksrates und verband den Festakt zur Stele mit dem Wunsch, «dereinst auch den fertig sanierten Klosterplatz gemeinsam und ebenso freudig einweihen» zu können.

Spannende Einblicke in den Gestehungsprozess der Stele gewährte der von Mitmeister Franz Kälin (Cineboxx) produzierte Kurzfilm, der visuell ins Atelier von Karl Jäger nach Pfäffikon führte. Dass die Zünfte als vormalige Berufsinnungen das Handwerk noch heute interessiert, zeigten die vielen Fragen, die der persönlich anwesende Kunstgiesser kompetent beantworten konnte. Schliesslich erinnerte Vogt Victor Kälin an die Aufgaben der Zunft, welche in der Stele auch für die Zukunft dinglich gemacht wurden: Beständigkeit und Zugehörigkeit.

Die Obmänner der vier Einsiedler Zünfte enthüllen die von Toni Ochsner geschaffene Stele (von links):

Ein Prosit auf die Künstler Toni Ochsner (Idee und Entwurf, links) sowie Karl Jäger (Guss).

Assistiert von Bezirksrat Meinrad Gyr segnet Pater Philipp Steiner die neue Stele.

Gut beschirmt: Das «Risiko-Grüppli» überraschte die vier Zünfte von Einsiedeln mit Stücken von vier Komponisten aus Einsiedeln – und der Uraufführung des «Einsiedler Zunftmarsches».

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