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Abwasserentsorgung 2030 ist derzeit verstopft

Abwasserentsorgung 2030  ist derzeit verstopft Abwasserentsorgung 2030  ist derzeit verstopft

Alle sind dafür, nur die Region Einsiedeln, Ybrig und Alpthal nicht. Nun muss der Regierungsrat schauen, wie es mit der Abwasserentsorgung 2030 weitergeht.

VICTOR KÄLIN

Das Resultat der Vernehmlassung liegt vor – und überrascht nicht. Wie bereits erwähnt, hält die Region Einsiedeln, Ybrig und Alpthal wenig von einem Zusammenschluss der Abwasserentsorgung mit den Höfen (EA 53/20). Diese Haltung findet sich auch im Schlussbericht «Abwasserentsorgung 2030 im Einzugsgebiet Höfe, Einsiedeln und Oberes Sihltal», den die Planungsgemeinschaft dieser Tage präsentiert hat.

In den Höfen Zuspruch, in unserer Region Ablehnung

«Es ist eine Pattsituation entstanden », resümiert Adi Ochsner, der Präsident der Steuergruppe. Den Zusammenschluss befürworten der Abwasserverband Höfe und dessen Verbandsgemeinden Freienbach, Wollerau und Feusisberg; ebenso die konsultierten kantonalen Ämter und das Bundesamt für Umwelt.

Der Bezirk Einsiedeln inklusive der Gemeinde Alpthal sowie der Abwasserverband Oberes Sihltal mit den Verbandsgemeinden Unteriberg und Oberiberg kritisieren gemäss Ochsner «gewisse Resultate der Studie». Sie würden «nichts von einem ARA-Zusammenschluss halten»; in ihren Vernehmlassungen sprechen sie sich unisono aus, weiterhin eigenständig bleiben zu wollen.

In unserer Region befürchtet man grundsätzlich einen Autonomieverlust sowie eine Abhängigkeit von den Höfen. Stattdessen will man die Anlagen in Einsiedeln und im Ybrig eigenständig weiterbetreiben und modernisieren: «Alle nötigen Massnahmen », hielt der Bezirksrat Einsiedeln bereits Anfang Juli fest, «werden geplant und umgesetzt ».

Nun ist der Regierungsrat am Zug

Mit der Ablieferung des Schlussberichts an ARA-Inhaber, Kostenträger und Kanton hat die Planungsgemeinschaft das Projekt abgeschlossen und ihre Tätigkeiten per 17. August 2020 sistiert. Damit ist das Thema aber noch nicht ad acta gelegt. Als für die Abwasserplanung im Richtplan zuständige Instanz hat letztlich der Regierungsrat über das weitere Vorgehen zu befinden. Er war es auch, der das Entwicklungskonzept Abwasserreinigung 2030 im Jahr 2010 offiziell initiiert hat.

Wie der Regierungsrat entscheiden wird, ist derzeit offen. Auf mögliche Widerstände in den Vertragsgemeinden angesprochen, meinte der zuständige Vorsteher des Umweltdepartmentes, Regierungsrat Sandro Patierno, Mitte Juli bereits, dass eine Zusammenlegung eine «Win-Win-Situation ergeben soll, wobei die Gemeindeautonomie ebenfalls zu berüchsichtigen » sei. Er stellte schon damals in Aussicht, «dass der Kanton ab Herbst 2020 aktiv wird und mit allen Beteiligten weitere Gespräche sucht» (EA 56/20).

Der Bericht ist auf der Webseite des AVH einsehbar unter arahoefe. ch/aktuell/download/

Der Ball liegt nun beim Regierungsrat. Im Bild die Einsiedler Abwasserreinigungsanlage im Rabennest.

Foto: Victor Kälin

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