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«Andere müssen Zukunft planen»

«Andere müssen Zukunft planen» «Andere müssen Zukunft planen»

Thomas Uhr, Präsident des Vereins Iron Bike Race Einsiedeln, nimmt Stellung zur Absage der 24. Austragung

Definitiv fällt heuer das Iron Bike Race Einsiedeln ins Wasser – zum ersten Mal in der Geschichte des Mountainbike-Rennens. Nichtsdestotrotz soll der Anlass auch in den kommenden Jahren durchgeführt werden, meint Thomas Uhr.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Wieso kann das Iron Bike Race Einsiedeln in diesem Jahr nicht starten? Wie bereits in der offiziellen Mitteilung erwähnt, kann das Iron Bike Race das Social-Distancing, die Kontrolle von Zuschauerflüssen sowie die strikte Trennung von Helfern und Teilnehmern trotz allen Sicherheitsvorkehrungen nicht sicherstellen. Da für uns die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Teilnehmer, Helfer und Besucher an erster Stelle steht, können wir die Durchführung schlicht nicht verantworten.

Welche Vorgaben seitens des Bundes und des Kantons haben Ihnen Mühe bereitet? Es sind schlussendlich diverse Punkte, die eine Rolle gespielt haben. So zum Beispiel die Personenbegrenzung auf Tausend Leute (Fahrer und Helfer), die strikte Trennung der verschiedenen Strecken respektive deren Teilnehmer und die Durchsetzung der Maskenpflicht. Haben Sie den Anlass von sich aus abgesagt?

Der Vorstand hat anlässlich der Generalversammlung von den Vereinsmitgliedern hinsichtlich der Covid-19-Pandemie und deren Auswirkungen die volle Handlungskompetenz erhalten. Der Vorstand hat sich intensiv beraten und zum Schluss die Absage beschlossen.

Ist das Rennen offiziell bewilligt worden? Wir haben sämtliche beantragten Bewilligungen erhalten. Im Juni sind Sie noch davon ausgegangen, dass das Rennen stattfinden kann. Was hat sich seit diesem Zeitpunkt entscheidend verändert, sodass der Anlass nun doch ausfällt?

Zum damaligen Zeitpunkt sah es nach einer Abschwächung der Krise aus. Wir waren optimistisch, dass bis Ende Sommer wieder Normalität einkehrt. Da haben wir uns leider getäuscht. Aber damit stehen wir nicht alleine da.

Wie hoch ist der Verlust für den Verein, den Sie wegen der Absage des Iron Bike Race erleiden? Das kann ich zurzeit nicht sagen.

Welche Möglichkeiten haben Sie, das Loch in der Kasse des Vereins zu kompensieren? Darüber haben wir uns noch nicht gross Gedanken gemacht. Bis jetzt ging es darum zu entscheiden, ob das Iron Bike Race durchgeführt werden kann und nicht, wie wir allfällige Mindereinnahmen decken können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Entschädigungen zu beantragen. Das müssen wir nun anschauen.

Halten Sie es für möglich, dass im kommenden Jahr das Iron Bike Race Einsiedeln durchgeführt werden kann?

Davon gehe ich aus.

Wie kommt der Ausfall des Mountainbike-Rennens persönlich bei Ihnen an?

Ehrlich gesagt bin ich froh, dass nun Klarheit herrscht. Die letzte Zeit war ziemlich aufreibend. Trotzdem finde ich es schade, dass das Rennen nicht stattfindet.

Bleiben Sie dem Iron Bike Race auch im kommenden Jahr als Präsident erhalten? Ja. Einen Nachfolger haben wir bis anhin noch nicht finden können. Der Posten ist also immer noch zu haben. Verschiebt sich das Jubiläum des Iron Bike Race Einsiedeln um ein Jahr, weil nun 2021 die 24. und nicht die 25. Austragung über die Bühne geht?

2021 findet trotz Absage in diesem Jahr die 25. Austragung statt. Im nächsten Jahr ist also denn die 25. Austragung, und somit geht dann auch 2021 das Jubiläum über die Bühne. Planen Sie etwas Spezielles in Zusammenhang mit der Durchführung des Jubiläumsanlasses?

Bis vor wenigen Tagen hat die 25. Austragung für mich noch kaum eine Rolle gespielt. Wie oder was beim Jubiläum anders oder speziell sein wird, werden wir sehen. Die Absage des Anlasses bedeutet eine Zäsur in der Geschichte des Iron Bike Race. Könnte diese Zäsur mit sich führen, dass der Verein Veränderungen am Rennen vornimmt? Nichts ist unmöglich. Nur glaube ich persönlich nicht, dass dies im nächsten Jahr der Fall sein wird. Zumal hat mir noch niemand etwas davon gesagt … Wie könnte das Iron Bike Race Einsiedeln in Zukunft aussehen?

Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Die Zukunft müssen andere Leute planen, und die sollen ihre Ideen vorantreiben und verwirklichen.

Könnten die Umstände dieser Corona-Krise mit sich führen, dass sich der Verein sagt: Okay, vielleicht ist es jetzt an der Zeit, das Ende des Anlasses einzuläuten?

Das ist Spekulation und Hellseherei. Auf diesem Gebiet verstehe ich nichts und kann somit nicht mitreden.

Ein Bild von der 23. Austragung des Iron Bike Race Einsiedeln im Jahr 2019: Mit dem Postauto auf der Sattelegg angekommen, feuerten die Ehrengäste die Biker an. Unten rechts Thomas Uhr. Fotos: Archiv EA

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